In der EU fallen jährlich rund 26 Millionen Tonnen Plastikmüll an. Das Problem: Nur rund 30 Prozent davon werden auch tatsächlich recycelt. Die EU-Kommission will jetzt gegensteuern. Bis 2030 sollen alle Plastikverpackungen in der EU recyclebar oder zumindest mehrfach verwendbar sein. Die Fakten über den Plastikmüll in Deutschland und wie ihr selbst Kunststoff vermeiden könnt.
Wohin mit dem Müll?
Deutschland hat bislang einen Teil seines Plastikabfalls einfach nach China verschifft. Doch diesen Müllhandel hat China Anfang des Jahres gestoppt. Deutschland muss nun also selbst mit dem Abfall fertig werden. Und auch die anderen EU-Staaten wollen den Kunststoffmüll eindämmen. Die geplanten Maßnahmen im Überblick:
- Verpackungen sollen verstärkt wiederverwendet werden – auch für andere Produkte.
- Kunststoff soll in der EU demnächst nach Arten sortiert gesammelt werden, um Recycling zu erleichtern.
- Die Produktion von Einmalgegenständen und Wegwerfartikeln (z. B. Plastikgeschirr) soll bis 2030 drastisch reduziert werden.
- Produkte, die Plastikpartikel als Inhaltsstoffe haben, wie Kosmetika und Waschmittel, sollen ganz verboten werden. Denn diese Partikel gelangen häufig über den Abfluss ins Grundwasser.
- In Häfen sind Abfallannahmestellen geplant. Denn ein großer Teil des Plastikabfalls gelangt über Schiffe ins Meer.
Forderungen nach einer Plastiksteuer
Manche EU-Politiker wollen sogar noch weiter gehen, wie EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger. Er bringt die Idee einer Plastiksteuer ins Spiel. Der Naturschutzbund Deutschland unterstützt den Vorschlag. Dadurch müssten sich “Hersteller mehr Gedanken um umweltschädliche Zusatzstoffe machen, die häufig eine Barriere für das Recycling von Kunststoffen bedeuten.“ Auch der Umweltschutzorganisation WWF gehen die bisherigen EU-Pläne nicht weit genug. “Die grobe Richtung stimmt, aber das Tempo nicht. Man muss die Hersteller aller Verpackungen und verpackten Produkten in der EU einheitlich stärker in die Pflicht nehmen, die Kosten für die Sammlung und Entsorgung vollständig zu tragen.”
Yes,Yes, yes! Fellow Commissioners backed my idea of a #Plasticlevy: Three thoughts about such a future levy: https://t.co/qbmaPVYfRf #plasticstrategy #EUBudget #MFF #EUaddedValue @jyrkikatainen @TimmermansEU pic.twitter.com/D8dMbP5V8Y
— Günther H. Oettinger (@GOettingerEU) January 16, 2018
Die EU-Kommission hat heute ihre Plastikstrategie veröffentlicht. Die Richtung stimmt, aber es geht zu langsam voran! https://t.co/UuI5Mbpa7A
— WWF Deutschland (@WWF_Deutschland) January 16, 2018
Die EU-Kommission will #Einwegplastik an den Kragen. Der NABU ist gespannt auf gute legislative Vorschläge inklusive Reduktionszielen und einer #Plastiksteuer in der EU ♻️ #PlasticsStrategy #RethinkPlastic https://t.co/FkHbfQcHwG
— nabu_de (@NABU_de) January 16, 2018
Was kann ich selbst gegen Plastik tun?
Besonders schlimm am Plastikmüll ist, dass er nicht verrottet – egal wie lange man wartet. Unter dem Plastikmüll in der Umwelt leiden vor allem Tiere, weil sie die schädlichen Kunststoffe häufig verschlucken. Damit es erst gar nicht so weit kommt, geben wir euch Tipps, wie ihr Plastik im Alltag vermeiden könnt, um die Umwelt langfristig zu schonen.
Beitrags-/Teaserbild: pixabay.com/RitaE, lizenziert nach CC0 1.0.