Wer kennt es nicht: Das lange Wochenende beginnt, der Wagen ist gepackt und endlich geht es los in den Kurzurlaub. Auf der Autobahn wird die Urlaubsfreude dann aber gedämpft – der erste Stau. Gerade in Nordrhein-Westfalen ist das Szenario kein Einzelfall.
Mehr als ein Drittel aller bundesweiten Staus entfallen auf Nordrhein-Westfalen. Damit ist das Bundesland seit Jahren Spitzenreiter der ADAC Staubilanz. Zusammengerechnet ergaben alle Staus landesweit zusammen eine Länge von knapp 486.000 Kilometern. Das entspricht einem Plus von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch vor dem langen Wochenende rund um Christi Himmelfahrt hat der ADAC gewarnt: Die Straßen in NRW werden voll und gerade am Feiertag und am Sonntag muss man mit großen Staus rechnen.
Wie entsteht ein Stau?
Zu fast 264.000 Staus kam es laut ADAC Verkehrsdatenbank 2018 in Nordrhein-Westfalen – über 10.000 mehr als im Vorjahr. Die meisten gab es auf der A1 zwischen Köln und Dortmund, die längsten Staus hingegen auf der A40 zwischen Essen und Dortmund – damit liegt diese Strecke im Vergleich nicht nur landesweit – sondern bundesweit vorne. “Ursache für die Zunahme an Staus sind vor allem die zahlreichen Baustellen und Engpässe”, sagt ADAC-Sprecherin Anne Lütke Schelhowe. “Viele Autobahnstrecken und -brücken werden saniert oder erneuert.” Es gibt verschiedene Ursachen für den stockenden Verkehr. Zum Beispiel den Phantomstau. Das ist ein Stau, der praktisch wie aus dem Nichts entsteht – ganz ohne Unfall oder Baustelle.
Berliner warten besonders lange
Wenn man im Stau steht, dann ist einem die Ursache dafür eigentlich egal. Viel belastender ist für viele Autofahrer die Zeit, die sie dadurch verlieren. Die INRIX 2018 Global Traffic Scorecard analysiert Verkehrs- und Mobilitätstrends in mehr als 200 Städten weltweit. Sie hat festgestellt, dass ein Autofahrer in Bonn 2018 rund 104 Stunden durchschnittlich im Stau verbrachte. Der deutsche Spitzenreiter war mit 154 Stunden Berlin. Am kürzesten stand man mit 57 Stunden in Wiesbaden. Am längsten standen Autofahrer weltweit in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá: 272 Stunden im vergangenen Jahr. Der ADAC gibt in seiner Staubilanz 2018 bekannt, dass es auf der A2 zwischen Köln und Dortmund zu 11.734 Stunden Stau insgesamt kam.
Bei so viel Zeit im Auto ist es schwierig, sich zu beschäftigen. Kreative Vorschläge liefert dieser Twitter-Nutzer:
Tipps gegen #Stau an Auffahrt: – Träumen, aber nur mit offenen Augen – Autouhr endlich auf Sommerzeit stellen – Für Singles: Ausschau halten und anflirten – Bart rasieren – Abrocken mit Luftgitarre – Wissen aneignen: 25’853 h Stau gibt’s auf CH-Nationalstrassen pic.twitter.com/7DwSTqawGr
— Frédéric Papp (@fredericpapp) 29. Mai 2019
Andere können einem Stau nicht so viel abgewinnen:
Bin heile in Neumünster angekommen 🙂 stau ohne ende…. bestimmt insgesamt 100km stau… Habe für 392 km 6 Stunden gebraucht…. ohne pause… pic.twitter.com/JhnvkLQtiU
— Kerry (@KerryB89) 29. Mai 2019
Was tun, wenn man im Stau steht?
Ein Stau ist eine Ausnahmesituation, in der man zum Beispiel bei einer Vollsperrung stundenlang ohne Essen, Trinken und Toilette ausharren muss. Umso wichtiger, dass man weiß, wie man sich in so einem Fall verhalten muss. Der ADAC gibt folgende Verhaltensregeln vor: