Die US-Wahl in fünf Statistiken

Bei der US-Wahl 2020 ist das Rennen zwischen Donald Trump und Joe Biden weiterhin sehr knapp.

Bei der US-Wahl bleibt das Rennen zwischen Trump und Biden weiter spannend. Noch steht kein Sieger fest (Stand: 04.11., 18 Uhr). Doch die bisherigen Prognosen zeigen bereits, welche Gesellschaftsgruppe wen gewählt hat und wie Amerika politisch tickt. 

Emanzipierte Staaten wählen Biden

In Bundesstaaten, in denen viele Frauen berufstätig sind, hat die demokratische Partei bessere Chancen. Laut einer Statistik des amerikanischen Büros für Arbeitsstatistik ist die Quote der arbeitenden Frauen in Columbia (66,8%), Minnesota (66,3%) und Wisconsin (64,4%) am höchsten. Alle dieser Staaten wählten Biden. Staaten mit einem eher geringeren Anteil berufstätiger Frauen wie Mississippi (51%), Alabama (50,7%) und schließlich West Virginia (48,8%) entschieden sich für Trump.

Reichste US-Staaten wählen demokratisch

Trump gilt seinen Kritiker*innen als Präsident, der vor allem Politik für die Reichen gemacht hat, etwa mit seiner Steuerreform. Trotzdem wählen die Bundesstaaten mit der reichsten Bevölkerung demokratisch. Maryland mit einem durchschnittlichen Haushaltseinkommen von 75.847 US Dollar pro Jahr entscheidet sich eindeutig für Biden. Auch Staaten wie New York, Washington und Conneticut, in denen die Dichte der reichen Amerikaner*innen besonders hoch ist, stimmen hauptsächlich für die demokratische Partei. Das mag damit zusammenhängen, dass Biden vor allem bei Akademiker*innen punktet und Trump bei Menschen ohne Hochschulabschluss.

Ärmste US-Staaten sind gespalten

Bei der vorigen US-Wahl 2016 hat Trump viele Stimmen von Menschen erhalten, die sich wirtschaftlich abgehängt fühlen. Sein Wahlspruch “Make America Great Again” stand auch für wirtschaftlichen Aufschwung, er versprach immer wieder, Jobs zu schaffen. Diesmal kann Trump damit offenbar weniger gut punkten. Laut dem Forbes-Magazin sind die US-Bundesstaaten mit einer der höchsten Arbeitslosenquote Nevada (28,2%) und Indiana (16,9%). Nevada hat sich jedoch laut bisheriger Prognosen für Biden entschieden. Indiana wiederum ist an die Republikaner*innen gegangen.

Waffenfans wählen Trump

Dass Waffenbesitzer*innen zum größten Teil der republikanischen Partei angehören, ist naheliegend und das wird auch durch die Wahlergebnisse sehr deutlich. Laut worldpopulation.com hat Alaska relativ die meisten gemeldeten Waffenbesitzer*innen und diese haben offentsichtlich kräftig für Trump gestimmt, denn in diesem Staat führen die Republikaner mit 62,9 %.  Zum Vergleich: Delaware ist der Staat mit dem geringsten Anteil an gemeldeten Waffenbesitzer*innen. Nur knapp 5 % der Bevölkerung dort besitzt eine Waffe. Und diesen Staat gewinnt Biden mit 58,8% (Quelle: CNN, Stand: 04.11., 18 Uhr).

Flipping States: Diese Staaten hat Biden gekippt

Flipping States sind die Staaten, die sich in den vergangenen Wahlperioden anderes entschieden haben. Bestes und auch dramatischstes Beispiel dafür ist Arizona. Der Staat im Südwesten der USA galt in den letzten Jahrzehnten als republikanische Hochburg. Doch dieses Jahr hat Biden es den bisherigen Hochrechnungen zufolge geschafft, den Staat zu kippen und für die Demokraten zu gewinnen. Ähnlich lief es wahrscheinlich bei Wisconsin. 2012 gewann Obama den Staat für die Demokrat*innen. 2016 holte ihn Trump für die Republikaner*innen zurück. Und nun ist er laut Prognosen wieder im blauen demokratischen Lager – wenn auch nur knapp.

Wie amerikanische Studierende auf die Wahl reagieren, kannst du hier nachlesen.

Teaser-/Beitragsbild: unsplash.com/Luke Michael, lizenziert nach CC.

Grafiken: Aleyna-Sofie Dülger

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