Es ist beschlossene Sache, künftig sind medizinische Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften Pflicht. Das haben Bund und Länder heute (Dienstag) beschlossen. Bei den Beratungen ging es um eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen aufgrund der weiterhin hohen Infektionszahlen in Deutschland.
Im Vorfeld der Gespräche wurde bereits über eine Verschärfung der Maskenpflicht diskutiert. Jetzt ist die allgemeine Vorgabe zum verpflichteten Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes konkreter geworden. Beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln muss künftig eine FFP2-Maske, eine Maske nach dem chinesischen KN95-Standard oder eine OP-Maske getragen werden.
FFP2-Maskenpflicht in Bayern bereits seit Montag
Das Bundesland Bayern ist bereits vorgeprescht, dort ist die FFP2-Maske seit Montag (18. Januar) Pflicht. Beim Einkaufen sowie in Bussen und Bahnen darf dort keine andere Maske mehr getragen werden. Die bayrische Landesregierung hofft so, die Corona-Pandemie einzudämmen. Nach dem Bayern die Maskenpflicht beschlossen hatte, ist eine bundesweite Diskussion entbrannt. Eine Frage dabei war, ob die Masken überhaupt in ausreichender Menge zur Verfügung stehen und jeder einen Zugriff darauf hat. Kurz vor den Bund-Länder-Gesprächen zur Corona-Krise hatte sich unter anderem der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen Karl-Josef Laumann daher skeptisch zu einer bundesweiten FFP2-Masken-Pflicht geäußert. Laumann mahnte, es dürfe nicht zu einem Engpass im medizinischen Bereich kommen.
Experte warnt vor falschen Sicherheitsgefühl
Doktor Christof Asbach, Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung, warnt im Zuge der Diskussion vor einem falschen Sicherheitsgefühl: “Generell kann eine FFP2-Maske einen höheren Schutz bieten als eine Community-Maske, sie ist aber niemals das Allheilmittel. Denn sie bietet keine 100-prozentige Sicherheit”. Dabei komme es vor allem darauf an, dass die Maske richtig getragen wird. Denn nur dann könne sie ihre Funktion erfüllen. Asbach würde eine FFP2-Maskenpflicht wie in Bayern für ganz Deutschland befürworten, allerdings nicht uneingeschränkt. “Andere Maßnahmen wie etwa Lüften und ausreichend Abstand halten dürfen nicht vernachlässigt werden”, sagt der Wissenschaftler, “ein Mix aus Maßnahmen führt zum Ziel”.
Ein Wegweiser durch den Masken-Dschungel
FFP2, Community- oder Alltagsmaske – im Masken-Dschungel verliert man schnell den Überblick. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) unterteilt Masken prinzipiell in drei Kategorien:
Zum einen gibt es die Partikelfiltrierenden Halbmasken, zu denen unter anderem auch die FFP2-Masken gehören. Die Masken in “Kaffeefilterform” kommen aus dem Arbeitsschutz und wurden ursprünglich als Staubschutzmasken konzipiert. Ihr Einsatzgebiet beschränkt sich aber nicht mehr auf den Bau, im medizinischen Bereich werden die FFP2-Masken schon länger eingesetzt. Der Grund: Die Masken schützen den Träger vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen, filtern aber gleichzeitig auch Partikel aus der Luft. Damit besteht, anders als bei den üblichen Masken, neben dem Fremdschutz auch ein Eigenschutz. Gegenüber einem einfachen Mund-Nasen-Schutz filtert die FFP2-Maske auch kleinere Partikel – und davon sogar mindestens 94 Prozent. Zwei Nachteile haben die Masken allerdings – sie sollten nicht wiederverwendet werden und sie sind recht teuer. Aktuell kostet eine Maske in der Apotheke etwa fünf Euro.
Die Medizinischen Gesichtsmasken bilden die zweite Maskenkategorie. Hierbei handelt es sich vor allem um die üblichen OP-Masken. Medizinische Gesichtsmasken schützen vor allem das Gegenüber vor abgegebenen Tröpfchen, denn die Masken sind Medizinprodukte und wurden für den Fremdschutz entwickelt. Allerdings schützt die Maske in gewisser Weise auch den Träger. Denn die Mund- und Nasenpartie wird vor direkten Tröpfchen geschützt. Wie die FFP2-Masken sind auch die medizinischen Masken Einmalprodukte und sollten daher regelmäßig gewechselt werden.
Die “Mund-Nasen-Bedeckung” ist wahrscheinlich die Maske, die wir alle zu Hause herumliegen haben. Alltagsmaske oder Community-Maske, die “Mund-Nasen-Bedeckung” hat viele Namen – in der Regel handelt es sich aber um Stoffmasken. Anders als die FFP2- oder die Medizinischen Masken müssen Alltagsmasken kein Prüfverfahren durchlaufen. Der Schutz kann daher sehr unterschiedlich ausfallen. Dabei kommt es vor allem darauf an, wie die Maske an die Gesichtsform angepasst ist und auf die Anzahl der Stoff-Lagen. Generell kann die Alltagsmaske die Gefahr durch Tröpfchen aber deutlich minimieren. Der Vorteil der Masken aus Stoff – sie können mehrfach verwendet werden und sind dadurch umweltfreundlicher.Die Maske, egal ob FFP2 oder aus Stoff, ist schon längst zum Accessoire der Pandemie geworden und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ab jetzt könnte es allerdings etwas weniger bunt werden in den Gesichtern unserer Mitmenschen.
Beitragsbild: Ameli Uszball
#Wenn alle FFP2 Masken tragen, sollte kaum noch jemand erkranken, dann braucht es auch keine Massen an Masken in den Kliniken. Engpässe in den Kliniken sollte es wegen einer FFP2 Maskenpflicht daher nicht geben.
#Wenn alle FFP2 Masken trügen sollten kaum noch Viren in der Luft sein. Dann sollte man eine Maske, die man nur zum Einkaufen oder im ÖPNV nutzt, auch über Wochen nutzen können.
#Masken können aber zur Desinfektion auch sieben Tage an einem trockenen Ort gelüftet werden oder bei 80 Grad in den Backofen gelegt werden
https://www.fh-muenster.de/gesundheit/images/forschung/ffp2/01_ffp2_info11012021_doppelseiten.pdf