Glück gehört! – Der Glückspodcast

Willkommen zum Podcast „Glück gehört!“ mit den Moderatoren Anna Manz und Nick Kaspers. In diesem Podcast erwartet euch alles rund ums Thema Glück als Gesellschaftsideal.

Wir

  • untersuchen wissenschaftlich, inwiefern Glücklichsein angeboren oder beeinflussbar ist.
  • sammeln Beweise dafür, dass Glück als Gesellschaftsideal auf dem Vormarsch ist.
  • bekommen Tipps vom Glückscoach, wie wir glücklicher werden können.
  • nehmen selbst an einem Glücks-Crashkurs teil.
  • unterhalten uns mit einer Karriereexpertin darüber, welche Rolle Glück und Authentizität mittlerweile im Beruf spielen.

Neugierig? Dann hör gerne rein!

Kurz und knapp – die Zusammenfassung

Im Supermarktregal wetten Glücksmarmelade und Glückstee darum, wer zuerst im Einkaufskorb landet. Auf Social Media macht der Hastag #selflove Karriere und sogar in der Schule fasst Glück als eigenes Fach langsam Fuß. Es scheint, als wolle die ganze Welt uns sagen: Sei glücklich! Andere Ideale wie schlank oder reich zu sein, wirken zunehmend verstaubt. Aber ist das wirklich so? Und ist es überhaupt gut, wenn Glück zum neuen Gesellschaftsideal wird?

Die Wissenschaft vom Glück

Das Thema Glück ist nicht nur für Philosophen interessant, sondern auch für Hirnforscher. Glück ist eine der Grundemotionen des Menschen. Ihre Hauptfunktion: Uns beim Lernen helfen. Wenn uns etwas glücklich macht, dann tut es uns gut und hilft uns (evolutionär betrachtet) beim Überleben. Wir lernen, was wir in Zukunft häufiger tun sollten. Es ist also das Gegenstück zur Angst, die uns zeigt, was schlecht für uns ist und was wir in Zukunft meiden sollten.

Glück entsteht in einem Teil des Hirns, der Nucleus accumbens heißt. Er ist auch bekannt als Suchtzentrum, weil dort ebenso Stoffe wie Kokain und Alkohol andocken. Wie leicht es einem Menschen fällt, glücklich zu sein, ist genetisch festgelegt.

Ein ausführliches FAQ zur Wissenschaft vom Glück findest du hier.

Ist Glück ein Gesellschaftsideal?

Es gibt keine Studien, die die Gesellschaftsideale der letzten Jahrzehnte untersucht haben. Aber solche, die sich anschauen, was den Deutschen in ihrem Leben am wichtigsten ist. Gesundheit, Partnerschaft und Familie führen diese Rankings an. Hohes Einkommen, Luxus und gutes Aussehen landen auf den hinteren Plätzen. Ein Indiz für die Bedeutung von Glück.

Außerdem gibt es spezielle Erhebungen, die sich anschauen, wie glücklich die Menschen sind, beispielsweise der World Happiness Report (mehr Infos und eine interaktive Weltkarte findest du hier). Dass diese Studien überhaupt existieren, spricht ebenfalls dafür, dass Glück wichtig ist. Dazu kommt dann noch die große Anzahl an Büchern, Social Media-Posts, Glücksprodukten und Menschen, die mit Glück Geld verdienen – wie Coaches oder Influencer. Es gibt also einige Hinweise dafür, dass Glück ein Gesellschaftsideal ist.

So werden wir glücklicher: Tipps vom Glückscoach

Erstens: In Relation setzen
Wenn dir etwas passiert, was dich unglücklich macht, frag dich, WIE wichtig der Vorfall für dein Leben war. Wirklich relevante Lebensbereiche wie Familie, Freunde und Gesundheit sind in den seltensten Fällen ernsthaft betroffen.
Zweitens: Count your blessings
Führ dir vor Augen, wie gut es dir eigentlich geht und was für ein tolles Leben du führst. Dazu gehören vermeintliche Kleinigkeiten wie genug Essen im Kühlschrank, ein Dach über dem Kopf oder Menschen, denen du wichtig bist.
Drittens: Dankbarkeit
Sei dankbar für die kleinen Dinge im Leben. Du könntest zum Beispiel jeden Abend in einem kleinen Tagebuch aufschreiben, was an diesem Tag gut war und wofür du dankbar bist.

Das komplette Interview mit Glückscoach Sven Bauer findest du hier.

„Sei einfach authentisch“: Glück und Authentizität im Job

Im Beruf eine komplett andere Person zu spielen, tut auf Dauer nicht gut. Es kann helfen, sich bewusst zu werden, welche Art Persönlichkeit du bist und was dich bei einer Arbeitsstelle glücklich macht, bevor du ein Unternehmen auswählst. Im Beruf authentisch zu sein, bedeutet aber nicht gleichzeitig, sich genauso zu verhalten wie im Privaten. Ein gewisses Maß an Professionalität gehört immer dazu. Trotzdem: Bei der Wahl des Arbeitsplatzes genau auf die eigenen Bedürfnisse zu schauen und wie gut du mit dem eigenen Charakter in einem Team harmonierst, kann dem Glück im Karrierebereich auf die Sprünge helfen.

Das komplette Interview mit Karriereexpertin Monika Rörig findest du hier.

Fazit

Wir können Glück also durchaus als Gesellschaftsideal betrachten. Wie jedes Gesellschaftsideal hat Glück aber natürlich auch seine Schwächen: Zum Beispiel, dass es Menschen, die krankheitsbedingt einfach nicht glücklich sein können (weil sie etwa an einer Depression leiden) ausschließt. Oder dass manche dieses Ideal missbrauchen, um daraus Profit zu schlagen, zum Beispiel Lebensmittelmarken.

Aber: Im Vergleich zu anderen Idealen wie „sei schlank“ oder „sei reich“ stehen persönliche Bedürfnisse und mentale Gesundheit im Vordergrund, was ein Schritt in die richtige Richtung ist. Grundsätzlich könnte Glück also das Konstrukt der Gesellschaftsideale revolutionieren. Um sich wirklich zu beweisen, muss es aber noch stärker Fuß fassen.

 

Teaser- und Beitragsbild: Pixabay/jeonsango

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