Der Zoo Dortmund zieht nach zahlreichen Regelverstößen auf dem Gelände erste Konsequenzen. Seit Samstag gibt es keine Maskenpflicht mehr innerhalb des Parks. Außerdem wurden weitere Attraktionen geschlossen.
Der gemütliche Spaziergang durch den Dortmunder Zoo ist für viele vermutlich ein Stück Normalität. Ein Stück Normalität, das in Zeiten von Corona umso wichtiger geworden ist. Es ist ein Schritt zurück in ein Leben vor der Krise und nimmt den Besuchern ein wenig den Stress des Alltags ab. Dementsprechend groß war der Andrang, als der Tierpark am 8. Mai seine Tore wieder aufgemacht hat.
Zoo Dortmund: Anmeldung für Besucher wegen Coronavirus streng geregelt
Doch einfach wieder zum Tagesgeschäft übergehen, war nicht möglich. Der Park musste sich auch auf die neuen Umstände einstellen:
Um zu verhindern, dass die Gäste sich schon vor dem Park in der Warteschlange infizieren, muss man sich vor dem Besuch online anmelden, um Tickets zu kaufen. Bei der Anmeldung gibt man dann ein Zeitfenster an, in dem man seine vorbestellten Tickets abholen möchte. Ohne eine solche Anmeldung kommt man momentan nicht einmal bis zur Kasse. Außerdem wurde die maximale Besucherzahl auf 3000 begrenzt, die sich gleichzeitig im Park aufhalten dürfen. Zudem wurden alle Attraktionen in geschlossenen Gebäuden, wie Tropen- und Affenhaus sowie der Streichelzoo für die Öffentlichkeit gesperrt. Und natürlich gilt im gesamten Park ein Mindestabstand von anderthalb Metern.
Neue Bestimmungen können nur schwer umgesetzt werden
Doch trotz aller Vorbereitungen kam es vor dem Eingang immer wieder zu Verzögerungen und Schlangen. Auf der Facebook-Seite des Dortmunder Zoos heißt es:
“Aufgrund der Einlassbeschränkungen ist an Feiertagen, Brückentagen und Wochenenden trotz Voucher (Ticket-Reservierung) mit durchaus längeren Wartezeiten zu rechnen, da es, wie die Erfahrungen der letzten zwei Wochen zeigen, zu Verzögerungen kommen kann. Wir arbeiten natürlich daran,[…]”
Diese waren aber nach Aussage der Besucher nicht allzu problematisch. Eine Nutzerin schrieb, auf Facebook, zu den Wartezeiten:
“Wir waren da, ich war erst etwas geschockt über die Schlange, die bis weit in den Rombergpark reichte, muss aber sagen, dass es dann schneller ging, als ich dachte und die Abwicklung an der Kontrolle zügig und unkompliziert ging. Es war alles in allem einfach herrlich, wieder alle Tiere zu sehen.“
Das viel größere Problem war offenbar das Tragen von Masken. Das war viele Besuchern ein Dorn im Auge, weswegen sie es einfach nicht taten. Die Zahl der Leute die so gedacht hat, war offenbar so groß, dass der Zoo reagieren musste und die Maskenpflicht auf dem Gelände abgeschafft hat. Zwar empfehlen die Betreiber und die Stadt Dortmund weiterhin das Tragen einer Schutzmaske, aber zumindest kann man so die Besucher davor warnen, dass sie vermutlich auf andere Gäste ohne Maske treffen werden. Dies birgt natürlich auch ein erhöhtes Risiko für die Tiere und die Tierpfleger.
Aus diesem Grund wurden jetzt auch die Bereiche, in denen Kleinaffen und Kleinkatzen leben, für die Gäste gesperrt. Da auch diese besonders durch die Maskenpflicht geschützt werden sollten.
Auf den sozialen Netzwerken sprachen sich jedoch auch viele Besucher für das Tragen einer Maske aus:
“Da sieht man mal, dass Corona bei Vielen auf‘s Hirn schlägt.
Normalerweise müssten alle, die ohne Maske durch den Zoo gegangen sind, aus diesem verwiesen werden und in diesem und den Partner-Zoo‘s bis Ende des Jahres ein Besuchsverbot bekommen.”
“Schade dass sich die Leute nicht daran gehalten haben. Habe ich am Sonntag gesehen. Entweder Leute ohne Maske, oder die Maske hing unter der Nase.
Mir ist es auch sehr schwer gefallen, ich hatte nachmittags heftige Kopfschmerzen aber Vorschrift ist nun mal Vorschrift. Und nun die Quittung, Absperrungen! Danke schön an alle Verweigerer.“
Ob es in Zukunft noch Pläne für weitere Einschränkungen geben soll ist noch nicht bekannt. Es bleibt wohl abzuwarten, wie gut sich die Besucher an die etwas entschärften Regeln halten.
Beitragsbild: Onur Önker/Florian Welsch, KURT