Warum der Weihnachtsmarkt für Dortmund so wichtig ist

Bald ist es wieder soweit: Ende November startet der Weihnachtsmarkt. Doch Glühwein trinken und Weihnachtsshopping zieht nicht nur Dortmunder in die Innenstadt: Der Trubel lockt Gäste aus aller Welt an.

Dortmund – für die einen ist das große Fußballliebe, für andere Industriekultur. Es gibt Theater, Kongresse, zahlreiche Parks und verschiedenste Ausstellungen. Ein weiteres Highlight ist für viele die Weihnachtszeit. Dann verwandelt der Weihnachtsmarkt die Innenstadt in ein wahres Spektakel – und platzt aus allen Nähten.

“Dortmund hat zu Weihnachten eine unglaubliche Anziehungskraft”, sagt Sigrun Späte, Pressesprecherin der Touristeninformation Dortmund. Das liege allein am Weihnachtsmarkt: Seine lange Tradition, die vielfältigen Stände und natürlich der größte Weihnachtsbaum der Welt, der ab Ende November über dem Hansaplatz strahlt. Dazu kommen auch noch die vielen Einkaufsmöglichkeiten, die Dortmund attraktiv machen, so Späte. Das Resultat: Aus der ganzen Welt kommen Menschen, um den Dortmunder Weihnachtsmarkt zu genießen und Weihnachtsgeschenke einzukaufen.

Unter den Besuchern sind viele Stammgäste aus dem benachbarten Ausland wie Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und der Schweiz. Auch viele Briten wissen Dortmund zu schätzen: Die Flüge sind günstig.

Fast alle Hotels sind ausgebucht

Sigrun Späte

Doch wie viele Menschen kommen zur Weihnachtszeit genau nach Dortmund? Das sei schwer zu sagen, erklärt Sigrun Späte. Der größte Teil der Besucher komme nur für einen Tag nach Dortmund und pendle abends wieder nach Hause. Diesen sogenannten “Tagestourismus” kann man schlecht in Zahlen erfassen. Erst wenn die Menschen von weiter weg anreisen, bleiben sie auch über Nacht. “An den Wochenenden findet man fast kein freies Hotelzimmer in der Innenstadt”, sagt Späte.

Das bestätigt auch Desiree de Beyer, Mitarbeiterin im Jugendgästehauses Dortmund in der Innenstadt. Das Jugendgästehaus empfängt zur Weihnachtszeit nicht nur deutsche Besucher, sondern Gäste aus der ganzen Welt. Dazu gehören unter anderem Asiaten, die ihre Reisen extra in den Winter legen, um die Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland zu besuchen. Auch viele Dänen zieht es ins weihnachtliche Dortmund. Das Publikum ist gemischt: Von Jung bis Alt ist alles dabei. An einigen Tagen kann es schwer werden, noch ein Zimmer im Hostel zu bekommen. “Im Dezember kehrt bei uns am Empfang meistens erst nachts Ruhe ein”, so Desiree de Beyer. Eine Erholungspause von dem Weihnachtsstress gebe es für die Mitarbeiter dann erst nach dem Jahreswechsel.

Trotz des Stresses ist die Weihnachtszeit für das Jugendhostel, aber auch für die vielen weiteren Hotels in der Innenstadt, eine sehr wichtige Saison: Sie machen vor allem an den Wochenenden ihr Hauptgeschäft. Dann ist oft auch im Mercure Hotel alles ausgebucht, so Julia Ludwig, Mitarbeiterin im Mercure Hotel Dortmund City.

Dortmund muss “up to date” bleiben

Im vergangenen Dezember hat es insgesamt knapp 97.000 Übernachtungen in Dortmund gegeben. Fast ein Viertel davon waren Menschen aus dem Ausland. Die Zahlen für die anderen Monate sehen jedoch ähnlich aus. Das kommt durch die zahlreichen Geschäftsleute, die im Laufe des Jahres auf die Kongresse und Messen in Dortmund strömen. “Im Dezember werden aus diesen Besuchern dann Weihnachtsmarktbesucher”, sagt Späte. Wenn es für manche in der Weihnachtszeit doch geschäftlich nach Dortmund gehe, habe das vor allem einen Grund: Nach der erfolgreichen Schulung, können die Mitarbeiter den Abend gemeinsam auf dem Weihnachtsmarkt bei einem Glühwein und Bratwurst ausklingen lassen.

In den vergangenen 30 Jahren sei der Dortmunder Weihnachtsmarkt unglaublich gewachsen. “Wichtig ist jetzt, dass Dortmund up to date bleibt”, erklärt Sigrun Späte. Das heißt, dass der Weihnachtsmarkt investieren muss: in Stände, neue Beleuchtungen und neue Attraktionen. So gehe es auch anderen Städten im Ruhrgebiet, die mit ihren Weihnachtsmärkten um Besucher buhlen müssen. Denn neben den Geschäftsleuten, kommen viele Menschen nur wegen der Events nach Dortmund. Oder anders gesagt: Ohne den Weihnachtsmarkt sähen die Tourismuszahlen für Dortmund ganz anders aus.

Beitragsbilder: DORTMUNDtourismus / Marcus Wegerhoff

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