Abfall oder Fall für ein neues Gesetz? Paket-Rücksendungen sorgen für Diskussionen

Immer mehr Menschen kaufen online ein. Das zeigt eine Studie des Handelsverbands Deutschland. Gleichzeitig steigen die Pro-Kopf-Ausgaben der Kunden. Die Ergebnisse haben aber auch ergeben: Die Online-Shopper schicken immer mehr Produkte wieder zurück an die Händler. Wie diese dann mit den Retoure-Produkten umgehen, ist ihnen überlassen – zumindest bisher. Bundesumweltministerin Svenja Schulze fordert jetzt ein Gesetz dafür.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) kritisiert besonders die Vernichtung von zurückgesendeten Produkten. Sie fordert klare Regeln, an die sich Online-Händler bei Retouren zu halten haben. „Ich werde noch diesen Monat ein Gesetz vorlegen, das den Händlern sehr klar vorschreibt, wie mit den Retouren umzugehen ist. Ich will, dass das entweder gespendet oder eben auch wieder verkauft wird. Es kann jedenfalls nicht sein, dass das einfach vernichtet wird”, sagte sie am Mittwoch im Gespräch mit der ARD.

Die Grünen schließen sich der SPD an. Ihrer Meinung nach müsse die Vernichtung von Retoure-Produkten komplett verboten werden, um langfristig nachhaltigeren Konsum zu ermöglichen. Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt spricht gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe von einer “Perversion der Wegwerfgesellschaft”, die endlich gestoppt werden müsse.

Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace spricht sich für ein Verbot von Warenvernichtungen aus. In einer Veröffentlichung der Organisation äußert sich die Mitarbeiterin Kirsten Brodde zum Thema Ressourcenverschwendung und ist der Meinung: “Produkte werden verramscht, weil es billiger ist, überschüssige Waren zu verbrennen, als sie neu zu verpacken.” Greenpeace verlangt daher von Online-Händlern, auf andere Lösungen zur Verwertung von zurückgesendeten Artikeln zu setzen.

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Foto: KURT/Tabea Prünte

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