Die Urlaubszeit steht vor der Tür. Immer noch gibt es zahlreiche Regelungen fürs Reisen. Doch langsam werden die Ein- und Ausreisebeschränkungen gelockert. Auch der neu vorgestellte „CovPass“ soll das Reisen vereinfachen.
Der Sommer ist endlich da. Die Coronazahlen sinken wieder. Für viele Menschen ist der Sommerurlaub in diesem Jahr aber erneut mit vielen Unsicherheiten verbunden. Trotzdem sind schon einige Reisen geplant. Diese Pläne scheinen in diesem Jahr tatsächlich näher zu rücken. Ab dem 1. Juli hebt die Bundesregierung die Reisewarnung für touristische Reisen in Corona-Risikogebiete auf. Außerdem stellte Gesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstag in Berlin den digitalen Corona-Impfpass vor. Damit soll auch das Reisen wieder einfacher gemacht werden. Bis Ende Juni solle der „CovPass“ allen Interessierten zur Verfügung stehen, sagte Spahn am Donnerstag.
Ab dem 1. Juli möchte die EU dann europaweit eine elektronische Plattform für die Überprüfung von Impfzertifikaten bereitstellen. Der digitale EU-Impfnachweis soll Angaben zu Impfungen, Tests und auch überstandenen Corona-Erkrankungen enthalten. Der „CovPass“ kann dann in der EU-Plattform zusammengeschaltet werden. Durch den Nachweis des digitalen EU-Impfpasses soll es für Reisende möglich sein, sich in der ganzen EU von der Test- oder Quarantänepflicht zu befreien, solange es die Situation vor Ort erlaubt. Außerdem kann der digitale Impfnachweis in die Corona-WarnApp integriert werden.
Immer noch Reiseeinschränkungen
Zwar gehen die Inzidenzwerte in großen Teilen Europas immer weiter zurück, trotzdem ist das Reisen immer noch eingeschränkt. Je nach Land gelten unterschiedliche Regelungen und Einreisebeschränkungen. Grundsätzlich gilt aber, dass Personen, die mit dem Flugzeug nach Deutschland einreisen, unabhängig davon, ob sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben, vor dem Abflug ein negatives Testergebnis, einen Impfnachweis oder einen Genesenennachweis vorlegen müssen.
Seit etwa einer Woche stuft das Robert-Koch-Institut allerdings einige europäische Länder nicht mehr als Risikogebiete ein. Dazu gehören u.a. Frankreich, Italien, die Niederlande, Kroatien, Österreich, die Schweiz und Tschechien mit Ausnahme einiger weniger Gebiete.
Ein- und Ausreisen wird aber leichter
Für die Einreise nach Frankreich genügt mittlerweile ein Antigen-Schnelltest, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Wer aus Frankreich nach Deutschland zurückkehrt, muss außerdem bereits vor dem Grenzübertritt eine digitale Einreiseanmeldung ausfüllen. Eine Quarantäne-Pflicht gilt aber nicht mehr. Derzeit sind Kultureinrichtungen und Unterkünfte geöffnet und es können am 30. Juni weitere Lockerungen erwartet werden.
Auch in Italien ist die Quarantäne-Pflicht aufgehoben worden, es gilt die Test-Pflicht bei der Einreise sowie die Registrierung per Einreiseformular. Das Land hat mit einem Inzidenzwert von 24,3 (Stand: 11. Juni, Corona-in-Zahlen) ein ähnliches Niveau wie Deutschland erreicht. Wichtig zu beachten ist die landesweite Ausgangssperre von 0 bis 5 Uhr, die voraussichtlich bis zum 21. Juni andauern wird.
Spanien und Griechenland sind sehr beliebt
Mit Ausnahmen der Bundesländer Tirol und Vorarlberg zeigt auch Österreich einen ähnlichen Coronastand auf. Dort gilt ebenfalls eine Test-Pflicht bei der Einreise, doch die Quarantäne-Pflicht besteht nicht mehr. Reisende können sich außerdem kostenlos testen lassen. Wichtig zu beachten ist aber, dass in Restaurants noch eine Sperrstunde ab 24 Uhr gilt. Diese entfällt voraussichtlich am 1. Juli.
In Europa gibt es trotz alledem noch einige „einfache Risikogebiete“. Darunter fallen z.B. Belgien, Dänemark, das portugiesische Festland, Griechenland, Schweden, Spanien und die Türkei. Der Buchungsansturm auf diese Länder habe aber wieder stark zugenommen, sagt Dirk Resch vom Reisebüro Resch in Dortmund. Reisende würden natürlich hauptsächlich die Länder bevorzugen, die am frühesten Lockerungen durchgesetzt hätten. „Spanien und Griechenland sind besonders beliebt, hatten aber auch schon die frühesten Lockerungen. Die Türkei folgt jetzt langsam, aber auch andere Ziele werden wieder attraktiver“, sagt Resch.
Reisen können teilweise storniert werden
In diesen Ländern gelten zurzeit allerdings noch etwas strengere Regeln. Darunter fallen nicht nur die Anmelde- und Testpflicht, sondern auch eine zehntägige Quarantänepflicht nach der Rückkehr. Weitere Details zu den einzelnen Ländern stellt das Auswärtige Amt zur Verfügung.
Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) empfiehlt die Art des Urlaubes dabei zu bedenken. Pauschalurlauber sind dabei prinzipiell besser geschützt als Individualreisende, sagt das EVZ. So können Pauschalreisen kostenlos storniert werden, wenn in dem gebuchten Reiseland weiterhin eine Reisewarnung gilt. Für Individualreisende gelten grundsätzlich die allgemeinen Geschäftsbedingungen ihres Vertrages. Sie können zwar ihr Geld zurückverlangen, wenn sie beispielsweise aufgrund eines Einreiseverbotes ihr Ziel nicht erreichen können. Allerdings sind Individualreisende dabei meist auf die Kulanz ihrer Vertragspartner angewiesen, da eine kostenlose Stornierung nicht immer möglich ist.
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