Italien: Jetzt kommt doch die eurokritische Regierung

In Italien wird nun doch die eurokritische Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und der Lega die Arbeit aufnehmen. Ministerpräsident soll wieder der Jurist Giuseppe Conte werden. Am Freitagnachmittag soll die Regierung vereidigt werden. 

Der erste Versuch einer Regierungsbildung war zuvor an Präsident Sergio Mattarella gescheitert. Er hatte sein Veto gegen den Kandidaten für das Wirtschaftsministerium, Paolo Savona, eingelegt. Der 81-jährige Ökonom gilt als überzeugter Kritiker des Euros. Nun soll er in der neuen Regierung bleiben, aber als Minister für europäische Angelegenheiten.

In ihrer politischen Ausrichtung und Wählerschaft unterscheiden sich die Koalitionspartner enorm. Die vor allem im wirtschaftlich starken Norditalien präsente Lega steht weit rechtsaußen. Dagegen richtet sich die Fünf-Sterne-Bewegung, die besonders im ärmeren Süden erfolgreich ist, vor allem gegen die Sparpolitik der EU. Weite Teile des linken Parteiflügels kritisieren die Koalition mit der rechten Lega stark. Daher ist ungewiss, wie lange die Regierung im Amt bleiben wird.

Ein vorzeitiges Ende einer Regierung ist in Italien allerdings eher der Normalfall. Contes Regierung ist bereits die 65. in der 73-jährigen Geschichte der Italienischen Republik.

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