Am Donnerstag startet das Verfahren im Missbrauchskomplex vor dem Landgericht Münster gegen vier Männer und eine Frau. Neben dem sexuellen Missbrauch von Kindern wird den Männern auch Vergewaltigung sowie schwere Körperverletzung vorgeworfen. Das Verfahren ist bis Ende Februar 2021 angesetzt.
Neben dem 27-jährigen mutmaßlichen Haupttäter aus Münster sind ein 30 Jahre alter Mann, ein 35-Jähriger sowie ein 42-jähriger Mann angeklagt. Auch die 45 Jahre alte Mutter des Hauptverdächtigen muss wegen mutmaßlicher Beihilfe vor Gericht. Sie soll – laut Anklageschrift – von den Taten der Männer gewusst, aber nichts unternommen haben.
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, sich in 26 verschiedenen Fällen zwischen Ende 2018 und März 2019 an dem Sohn seiner Lebensgefährtin vergangen zu haben. Den Missbrauch habe der Verdächtige gefilmt und dann im Netz geteilt. Weiter soll der Mann im Mai 2019 zusammen mit einem 41-jährigen Kölner den damals neunjährigen Sohn der Lebensgefährten sexuell missbraucht haben. Im April 2020 sollen alle vier Männer den Jungen sowie den fünfjährigen Sohn des Verdächtigen in einer Gartenlaube eingesperrt und mit K. O.-Tropfen gefügig gemacht haben.
Im Rahmen der Ermittlungen wurden zahlreiche Beweismaterialien sichergestellt. Demnach wurden bislang 2.520 Datenträger mit einer Speichermenge von rund 1.200 Terabyte gesichert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft werden die Ermittlungen allein wegen der Auswertung der Datenmenge weiterhin viel Zeit in Anspruch nehmen.