Wir tun es alle und dabei kann es so richtig nass werden – wir duschen. Doch seit jeher scheiden sich die Geister, wann denn der richtige Zeitpunkt zum Duschen ist. Die einen sind ganz klar der Meinung: Eine Dusche am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Die andere Seite kann da nur mit dem Kopf schütteln – sich den ganzen Mist vom Tag am Abend abzuduschen ist doch das Beste!
Morgens duschen ist besser
findet Tim Früh morgens aufstehen kann schon manchmal schwerfallen. Zumindest, wenn man ein ziemlicher Morgenmuffel ist – so wie ich. Was mir dagegen hilft, ist direkt frisch aus dem Bett unter die Dusche zu hüpfen. Egal ob kalt oder warm sorgt das auf jeden Fall für mehr Munterkeit. Und ganz nebenher zwingt man sich auch, ein bisschen früher in den Tag zu starten. Zurzeit ist die Versuchung recht groß, für die erste Zoom-Vorlesung fünf Minuten vor Beginn aus dem Bett zu fallen. Nach ein paar Schritten sitzt man dann müde und im Halbschlaf vor dem Bildschirm und bekommt rein gar nichts in den Kopf. Deshalb: Einfach vorher duschen, dann ist man schon viel munterer, wenn die Uni beginnt.
Die Sache mit dem Lüften Man kann aber auch einfach abends früher ins Bett gehen, wenn man – nur mal als Beispiel – nicht noch duschen müsste. Einfach ins Bett fallen funktioniert dann nämlich leider nicht. Wenn man lange Haare hat, muss man noch warten, bis sie getrocknet sind. Selbst wenn nicht, sollte man nach dem Duschen noch lüften, damit über Nacht nicht die feuchte Luft im Badezimmer bleibt. Dann findet sich nämlich nach kurzer Zeit Schimmel in den Ecken und Fugen. So lange muss man also mindestens noch wach bleiben. Oder man lässt das Fenster über Nacht offen und hat morgens ein eiskaltes Badezimmer. Dann viel Spaß beim Zähneputzen! Die logische Alternative: Einfach morgens duschen. Dann ist genug Zeit, um während der restlichen Morgenroutine das Bad zu lüften und die Haare trocknen zu lassen. Schweiß stinkt Deine Schimmelzucht in allen Ehren, aber das Argument mit der Erkältung zählt wohl kaum. Immerhin zwingt mich doch eine Morgendusche noch lange nicht dazu, mit nassen Haaren nach draußen zu gehen. Die können während des Frühstücks trocknen. Außerdem: Warum geht man denn Duschen? Doch wohl, um sauber zu sein und nicht unangenehm zu riechen. Und die ‘sauberste Phase’ – direkt nach dem Duschen – will ich doch tagsüber haben, wenn ich tatsächlich unter Leuten bin. Am Tag kann ich etwas gegen das Schwitzen tun, in der Nacht merkt man das aber manchmal gar nicht. Wenn du frisch geduscht in deine Decke eingekuschelt bist, erkennst du das Ergebnis eben erst, wenn es zu spät ist und man von der abendlichen Dusche nichts mehr riechen kann. Mit einer Morgendusche startest du also nicht nur munterer, sondern auch frischer in den Tag. Duschen zu gegebenem Anlass Zugegeben – auch ich habe an meiner Pollenallergie praktisch den gesamten Sommer über zu knabbern. Dazu muss ich aber sagen, genau wie die Dusche nach dem Sport zählt das für mich zu Duschen außer der Reihe. In dem Fall duschst du nämlich nicht, weil man das regelmäßig machen sollte, sondern du duscht, weil es einen bestimmten Auslöser gibt. Du warst an einem Tag lange in der Natur unterwegs – dann weißt du, dass in deinen Haaren jede Menge Pollen sind, also duscht du. Genauso duscht du nach dem Sport. Dabei ist es vollkommen egal, ob das morgens oder abends passiert. Es gibt schließlich auch einige Leute, die morgens schon eine Runde joggen gehen. Die duschen sicher dann auch morgens nach dem Sport. Also klar: Wer nach dem Sport nicht duscht, sollte seinen Lebensstil gründlich überdenken. Ein Argument für deine Meinung ist es trotzdem nicht. Außerdem musst du abends aufpassen, dass du mit dem Duschen nicht die Nachtruhe deiner Nachbarn störst. Letztendlich ist es ja auch egal, wann man duscht. Jeder soll duschen, wann sie oder er es für richtig hält – außer abends, das ist eindeutig Ketzerei. |
Abends duschen ist besser
findet Lena Ich liebe es zu schlafen. Und deshalb nutze ich am Morgen lieber die Zeit, um noch ein paar Minuten länger unter der warmen Decke eingekuschelt liegen zu bleiben. Ich wäre für den Rest des Tages absolut schlecht gelaunt, wenn ich für eine Sache früher aufstehen muss, die ich schon am Abend davor hätte erledigen können. Jetzt mal im Ernst: Man schlendert morgens verschlafen unter die Dusche und lässt das Wasser auf sich prasseln… Da kommt es doch schnell mal vor, dass man die Zeit vergisst. Und Tim, ich weiß genau, wie häufig du dich in den Hörsaal geschlichen hast. Wo ist denn da der Vorteil vom früher aufstehen, wenn du eh zu spät zur Uni kommst? Bleib doch einfach länger liegen und komm dafür ausgeschlafener zur Uni – 20 Minuten länger schlafen bewirken Wunder. Erkältung Nur damit meine Haare genügend Zeit haben zu trocknen, stehe ich doch nicht zwei Stunden früher auf. das ist es mir nicht wert. Deswegen würde ich, wenn ich morgens duschen gehe, mit nassen Haaren das Haus verlassen. Meine Oma hat aber immer gesagt: “Mit nassen Haaren geht man nicht raus!”. Durch deine nassen Haare kühlt dein Kopf viel schneller aus, sodass dein Abwehrsystem unnötig viel zu tun hat, damit du dir keine Erkältung einfängst. Und falls es dich dann doch mal erwischt hat, ist es umso schöner, am Abend zu duschen. Das warme Wasser fließt über deinen Körper und du kannst dabei entspannen. Danach kannst du dich dann schön ins warme Bett kuscheln und deine Erkältung auskurieren. Dabei bin ich auch noch ganz freundlich gegenüber meinen Mitbewohnern. Meine Spinnen und Wollmäuse im Bad brauchen es ja auch warm und kuschelig. Da bleibt das Fenster im Bad auch gerne mal zu. Ich züchte übrigens mittlerweile irgendwas Niedliches, Schwarzes und Flauschiges in der Badecke – das mag bestimmt auch keine Kälte über Nacht. Der Kampf gegen die Pollen Schwitzen kann man nicht vermeiden. Wir tun es über den Tag und in der Nacht. Auch ich dusche, um sauber zu werden. Ich ziehe es deswegen lieber vor, nach dem Sport am Abend duschen zu gehen, als verschwitzt ins Bett zu springen. Zudem ist so eine Abenddusche auch ganz allergikerfreundlich. Meine Haare sind im Frühjahr bis hin zum Sommer nämlich ein absoluter Pollenmagnet. Wenn ich die Pollen nicht vor dem Schlafengehen in die Kanalisation verbannen würde, würde ich am nächsten Morgen eher einem Blobfisch ähneln, der wie Darth Vader röchelt. Ich muss gestehen, ich finde es ja ganz großartig, dass du durch dein Duschen am Morgen von einem Morgenmüffel zu einem Morgenmuffel wirst. Trotzdem verzichte ich dabei lieber auf meine Pollenverwandlung. Ruhestörung ist etwas für Anfänger Bei mir kommt es häufiger vor, dass ich den Sommer draußen mit Freunden genieße und auf einer Wiese im Grünen sitze – sofern eine Pandemie einem da keinen Strich durch die Rechnung macht. Es wäre also jeder Tag ein ‘außer der Reihe’-Duschabend. Da ich also eh fast das ganze Jahr über gegen die Pollen kämpfe, ist die beste Schlussfolgerung, einfach abends duschen zu gehen. Ich muss gestehen: Ich dusche dann auch mal nach 22 Uhr. Zum Glück habe ich Nachbarn, die das nicht stört. Und nebenbei: Es stört doch mehr, wenn jemand direkt ins Wasser der Toilette pinkelt. Das ist viel lauter als so ein liebliches Geplätscher beim Duschen auf den Boden. Diskutieren mit dir ist einfach zwecklos. Weißt du was? Ich gehe jetzt mittags duschen! |