Die zwei größten deutschen Immobilienkonzerne Vonovia und Deutsche Wohnen stehen wohl vor einer Fusion. Vonovia will den Konkurrenten für rund 18 Milliarden Euro kaufen. Noch muss allerdings die Kartellbehörde zustimmen.
Es ist nicht der erste Versuch einer Fusion, allerdings ist dieses Mal zum ersten Mal der Vorstand der Deutsche Wohnen mit im Boot. Der größte deutsche Vermieter Vonovia plant ein Angebot in Höhe von etwa 18 Milliarden Euro, wie der Konzern am Montagabend mitteilte. Umgerechnet wären das 53,03 € je Aktie, die Aktionär*innen von Deutsche Wohnen bekommen würden. Beide Immobilienriesen unterzeichneten eine Grundsatzvereinbarung über den Zusammenschluss. Der Deal ist aber noch nicht beschlossen. Er ist abhängig davon, dass das Kartellamt der Übernahme zustimmt. Außerdem müssen mindestens 50 Prozent der Aktionär*innen von Deutsche Wohnen zustimmen. Der Vorstand und Aufsichtsrat wird ihnen nach genauer Prüfung aber wohl empfehlen, das Angebot anzunehmen.
Bei einem Erfolg würde der größte Konzern für Wohnimmobilien in Europa entstehen. Gemeinsam besitzen die zwei Unternehmen über 500.000 Wohnungen im Wert von knapp 90 Milliarden Euro. Das Unternehmen würde dann “Vonovia SE” heißen, der Sitz weiterhin in Bochum bleiben. Um die Übernahme finanzieren zu können, will Vonovia neue Aktien ausgeben und damit bis zu acht Milliarden Euro einsammeln.
Für Mieter*innen der Deutsche Wohnen würde sich erst einmal nichts ändern. Aktuell geltende Mietverträge dürften von Vonovia SE nicht einfach aufgelöst werden. Kritiker*innen befürchten, dass das fusionierte Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung erreichen könnte. Beide Unternehmen betonten gegenüber dem “Handelsblatt” allerdings, dass sie ein “mietorientiertes und gesellschaftlich verantwortungsvolles Wohnungsunternehmen schaffen” wollen.