Die Bundeswehr ermittelt gegen vier Soldaten auf einer NATO-Mission in Litauen. Ihnen werden sexuelle Nötigung, Gewaltandrohung, Mobbing und antisemitische Äußerungen vorgeworfen. Die Soldaten wurden aufgrund ihres Fehlverhaltens am Dienstag (15.06) abgezogen.
Ende April sei eine Party mit exzessivem Alkoholkonsum eskaliert. Das teilte das Verteidigungsministerium mit. Im Rausch seien mehrere Soldaten aneinandergeraten, zudem seien antisemitische und rechtsradikale Lieder gesungen worden. Außerdem soll ein sexueller Übergriff gegen einen Soldaten gefilmt worden sein. Eigentlich gilt für deutsche NATO-Soldaten ein grundsätzliches Alkoholverbot.
Ein Soldat hatte den Vorfall am 8. Juni gemeldet. Extremistisches Verhalten ist in der Bundeswehr kein Einzelfall. 2020 waren 211 Verdachtsfälle gemeldet worden, im Jahr zuvor 178. Das geht aus dem jährlichen Bericht der Wehrbeauftragten hervor.