Wer der oder die nächste CDU-Vorsitzende wird, entscheidet die Parteibasis. Dazu findet voraussichtlich im Dezember ein Mitgliedervotum statt. Es ist das erste Mal in der Parteigeschichte, dass alle Mitglieder direkt über den Vorsitz abstimmen.
Die obersten Parteigremien haben sich am Dienstag (02.11.) dafür ausgesprochen, dass die fast 400.000 Mitglieder der CDU über den Parteivorsitz entscheiden. Von Samstag (13.11.) bis zum folgenden Mittwoch (17.11.) können die regionalen Verbände Kandidat*innen vorschlagen. Daraufhin stellen sich die Bewerber*innen in parteiinternen Runden vor. Im Dezember entscheidet dann die Basis. Der Zeitdruck ist hoch, denn in verschiedenen Bundesländern stehen Landtagswahlen an.
Als aussichtsreichste Anwärter gelten derzeit Friedrich Merz und Norbert Röttgen. Im Deutschlandtrend der ARD sprechen sich 36 Prozent der CDU-Wähler*innen für Merz aus. Röttgen kommt auf 25 Prozent Zustimmung, dahinter folgt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit 14 Prozent. Als mögliche Kandidaten gelten zudem der Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann und Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus.
Verbindlich ist das Ergebnis des Mitgliederentscheides nicht, da laut Parteistatut ein Parteitag über das Amt entscheiden muss. Allerdings wird sich auf einem Parteitag wahrscheinlich nur der oder die Sieger*in des Entscheids zur Wahl stellen. Nach der Niederlage bei der Bundestagswahl hatten viele CDU-Politiker*innen gefordertet, die Basis bei der Neuausrichtung zu beteiligen.