FAQ zur Wissenschaft vom Glück

Was ist Glück und welchen Sinn hat es?

Glück ist eine der Grundemotionen von Menschen, eine positive Emotion. Genau wie andere Emotionen soll sie uns helfen, Situationen zu bewerten und Entscheidungen zu treffen. Evolutionär gesprochen: Mithilfe des Glücks sollen wir lernen, was gut für uns ist und unser Überleben garantiert. Macht mich eine süße Beere glücklich, tut sie mir gut und ich sollte sie in Zukunft häufiger essen. Glück ist also eine Art Gegenteil zu Angst. Glück sagt uns, was wir tun sollen, Angst, was wir lassen sollen.

Wo entsteht Glück?

In unserem Gehirn gibt es ein eigenes Glückszentrum, den Nucleus accumbens. Er ist auch die Stelle, an der Stoffe wie Kokain, Nikotin oder Alkohol andocken, weshalb er häufig als Suchtzentrum bezeichnet wird. Springt der Nucleus accumbens an, werden Endorphine freigesetzt, die das typische Glücksgefühl in uns verursachen. Gleichzeitig wird Dopamin ausgeschüttet. Dieser Stoff macht unser Frontalhirn aktiver, wodurch es besser lernen kann.

Ist Glück genetisch bedingt?

Unsere „Grundglücklichkeit“, also der Punkt, von dem aus unser Glücksempfinden nach oben oder unten schwanken kann, ist tatsächlich zum Teil genetisch bedingt. Ein weiterer wichtiger Faktor sind aber auch Erfahrungen, die wir in der frühen Kindheit machen. Gute Erfahrungen können diesen „Glücks-Ausgangspunkt“ ein wenig nach oben schieben, schlechte Erfahrungen nach unten.

Was macht uns glücklich?

Es ist sehr individuell, was eine Person glücklich machen kann. Von Schokolade über schnelle Autos bis hin zu schöner Musik ist einiges möglich. Es scheint aber zwei Dinge zu geben, die besonders verbreitet als Glücksauslöser sind: Gemeinschaft und Bewegung.

Macht Geld glücklich?

Ob Geld glücklich macht, hängt davon ab, wie sehr du es brauchst. Hast du wenig Geld und benutzt es, um deine grundlegenden Bedürfnisse zu befriedigen, macht Geld glücklich. Bis zu einem gewissen Punkt bringt mehr Geld dann tatsächlich auch mehr Glück. Irgendwann bricht dieser Zusammenhang aber ab. In einer Untersuchung war der Punkt bei 15 000 Dollar Verdienst im Jahr erreicht.

Geld kann sogar unglücklich machen. Studien haben herausgefunden, dass Menschen, die viel an Geld denken, weniger dazu bereit sind, um Hilfe zu bitten oder anderen zu helfen. Das macht auf Dauer einsam und somit unglücklich. Spannend ist, dass für diesen Effekt wirklich der reine Gedanke an Geld reicht und du nicht einmal sonderlich viel davon besitzen musst.

Welche Rolle spielen Vergleiche mit anderen?

Dein eigenes Glück hängt sehr stark davon ab, mit wem du dich vergleichst. Ein Beispiel: Die Olympia-Sieger auf dem Treppchen. In einer Studie haben Wissenschaftler die Gesichtsausdrücke der Gold-, Silber- und Bronzegewinner analysiert. Der glücklichste war natürlich der Goldmedaillengewinner. Der zweitglücklichste aber keineswegs der mit der Silbermedaille, sondern der Drittplatzierte. Auch hier macht der Vergleich den Unterschied. Silber ist knapp an Gold vorbeigeschrammt und steht im Vergleich schlechter da. Bronze hingegen hat es gerade so noch aufs Treppchen geschafft und als Vergleichspunkt den Viertplatzierten, der gar keine Medaille bekommt.

 

Teaser-und Beitragsbild: Pixabay/geralt

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