Litauen hat im Rahmen der vereinbarten EU-Sanktionen gegen Russland den Transit bestimmter Waren in die russische Exklave Kaliningrad verboten. Das russische Außenministerium droht mit Konsequenzen.
Russland fühlt sich von den aktuellen Sanktionen von Seiten Litauens bedroht. Diese verhindern, dass sanktionierte Waren aus Russland in die russische Exklave nach Kaliningrad transportiert werden. Dies betrifft vor allem Waren wie Baumaterialen, Metalle oder Produkte mit Stahl. Grund für die Sanktionen von Litauen ist das mittlerweile sechste Sanktionspaket, das die EU wegen des Ukraine-Kriegs gegen Russland erlassen hat. Nach Angaben des Gouverners von Kaliningrad, Anton Alichanow, sind von der Sanktion ungefähr 50 Prozent der ein- und ausgeführten Waren betroffen.
Die Sprecherin des russischen Außenministerium, Marija Sacharowa kündigte an:
“Wenn der Gütertransit zwischen Kaliningrad und dem gesamten Territorium Russlands über Litauen in der nächsten Zeit nicht in vollem Umfang wieder aufgenommen wird, dann behalten wir uns das Recht vor, zum Schutz unserer eigenen nationalen Interessen zu handeln.”
Die russische Exklave Kaliningrad liegt an der Ostsee zwischen Litauen und Polen, rund 400 Kilometer von Russland entfernt. Nach Angaben Russlands befinden sich neben einer starken militärischen Besatzung auch atomwaffenfähige Raketen. Umliegende Länder wie Estland, Lettland und Litauen fürchten eine Invasion russischer Truppen. Nach Russlands Kritik an der Sanktion will die EU nun die Leitlinien zu Sanktionen überprüfen.