Vier Dinge, die die Katholische Kirche sofort anders machen muss

Die katholische Kirche hat ein Problem: Seit Jahren schwinden kontinuierlich ihre Mitglieder. Allein 2017 hat die Kirche laut einer Studie der Deutschen Bischofskonferenz mit 167.504 Austritten quasi die Bevölkerung einer Kleinstadt verloren. Kein Wunder!

Negativschlagzeilen bringen die katholische Kirche immer wieder in Verruf. Ob Missbrauchsskandal oder Veruntreuung von Geldern, das Festhalten an alten Strukturen oder fehlende Transparenz – all das sind Gründe, warum ich der katholischen Kirche nicht mehr vertraue, warum ich mich nicht mehr mit ihr identifizieren kann. Die steigenden Austritte zeigen: Mit meiner Meinung bin ich offenbar nicht alleine. Was also muss sich in der katholischen Kirche verändern? Vier Ansatzpunkte.

1. Zölibat abschaffen!

Schafft endlich den Zölibat ab! Oft höre ich “der Zölibat ist nicht mehr zeitgemäß”. Ganz ehrlich? War er doch noch nie! Warum sollte sich ein Geistlicher menschlichen Neigungen widersetzen? Der Zölibat ist gegen die Natur des Menschen. Argumente wie “die Geistlichen sind mit Gott verheiratet” oder “nur so können sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren” verstehe ich nicht. Diakone dürfen heiraten und glauben deswegen nicht weniger an Gott als ihre enthaltsamen Kollegen. Warum sollten Ehe oder Partnerschaft die Produktivität eines Priesters einschränken? Ärzte retten Menschen, Richter fällen Urteile, die Bundeskanzlerin leitet einen ganzen Staat – und keiner von denen muss wegen des Jobs single bleiben.

2. Frauen an die Macht!

Lasst Frauen die gleichen Jobs machen wie Männer! Wie in so vielen Dingen hält die Kirche auch hier an veralteten Traditionen fest. Während die Frau schon seit über 40 Jahren nicht mehr zu Hause hinterm Herd bleiben muss, ist sie in der katholischen Kirche weiterhin nur Beiwerk oder Zierde. Damit die katholische Kirche für die Gesellschaft wieder attraktiv wird, soll sie Frauen die gleichen Positionen in Aussicht stellen wie Männern.

Leider untermauert die katholische Kirche die Ungleichbehandlung mit einem geradezu lächerlichen Argument: „Jesus hat schließlich auch nur männliche Apostel gehabt“ heißt es, wenn man die Bedingungen der Priesterweihe infrage stellt. Sind wir mal ehrlich: Jesus lebte vor über 2000 Jahren und seitdem hat sich die Welt, die Menschheit und die Rolle der Frau weiterentwickelt. Doch die hohen Vertreter der Kirche bleiben hart. Jesus habe die Kirche erfunden und dieses Konzept könne man nicht ändern. Basta. Für mich klingt das nach einer billigen Ausrede, denn die Geschichte der katholischen Kirche hat gezeigt: wo ein Wille, da ein Weg. Der Zölibat zum Beispiel ist schließlich auch erst vor 900 Jahren zum Gesetz geworden.

3. Altersgrenze für den Papst (oder die Päpstin)!

Die hohen Positionen der katholischen Kirche sind einfach falsch besetzt, die Bischöfe und der Papst sind zu alt und zu eingepupst. Ist doch klar, dass es da keine Modernisierungen gibt. Es kann noch so viele moderne Priester in einzelnen Gemeinden geben, wenn die Führung weiterhin zu alt ist, wird sich nichts ändern. Was die Kirche braucht, sind junge Köpfe. Der Papst – oder noch besser die Päpstin – und auch die Bischöfe sollten deshalb höchstens 40 Jahre alt sein.

4. Digitalisiert Gottesdienste!

Ich hasse Termine. Ist eben so als junger Erwachsener. Schule, Uni oder Ausbildung schreiben uns schon genug vor. In unserer Freizeit lieben wir es spontan. Warum also jeden Sonntag in den Kalender eintragen? Damit die katholische Kirche wieder mehr junge Leute erreicht, muss sie flexibler werden. Eine flexiblere Herangehensweise an Gottesdienste würde der katholischen Kirche guttun. Warum nicht mal einen Gottesdienst auf Facebook streamen? Oder in der Mediathek abrufen? Warum immer ganz lange Gottesdienste gestalten, wenn man die Kernaussagen auch anders transportieren kann? Zum Beispiel auf Instagram. Wie wäre es mit einer täglichen Instagram-Story mit einer kleinen Geschichte? Ein bisschen so ähnlich, wie die Beiträge der Kirchen im Radio – nur halt in modern. Das würden sich die jungen Leute (auf die die katholische Kirche in den kommenden Jahren immer mehr angewiesen ist) sogar anschauen!

Beitragsbild: wenphotos/pixabay/pixabaylicense

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Mehr von Maria Leidinger
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