Dortmunder Weihnachtsmarkt wird jetzt digital

In der einen Hand ein kandierter Apfel, in der anderen ein Glühwein das gehört eigentlich zum Weihnachtsmarkt. Dieses Jahr findet der Dortmunder Weihnachtsmarkt etwas anders statt: Durch die aktuelle Corona-Situation wurde eine digitale Weihnachtsstadt eingerichtet und soll den Dortmunder*innen das Weihnachtsgefühl nach Hause bringen.

So entstand die Idee

Organisiert wird das Ganze durch den Schausteller-Verband Westfalen, der auch für den normalen Weihnachtsmarkt in Dortmund zuständig ist. Die Idee für die digitale Alternative hatten allerdings die Besucher*innen selbst. “Viele Menschen haben sich bei uns gemeldet, weil sie traurig sind, dass der Weihnachtsmarkt ausfällt”, sagt Thomas Winkler, Sprecher der Weihnachtsstadt. “Die Idee für einen digitalen Weihnachtsmarkt wurde von vielen Seiten an uns herangetragen”.

Auch für die Schausteller*innen ist die Absage des Weihnachtsmarktes ein Schlag ins Gesicht. Jedes Jahr kommen etliche Besitzer*innen von Ständen und Fahrgeschäften nach Dortmund, um Teil des Weihnachtsmarktes zu sein. Dieses Jahr können sie auf die digitale Variante zurückgreifen.

Den neuen Online-Weihnachtsmarkt finden Interessierte auf der Webseite der Weihnachtsstadt. Dort werden alle Schausteller*innen, die mitmachen, in verschiedene Kategorien eingeteilt, wie beispielsweise Kosmetik, Dekoration, Süßwaren und Kleidung. Von dieser Übersicht aus kommt man direkt auf die Shops der Händler*innen. Dort kann man dann ganz entspannt seinen Einkauf tätigen.

Die digitale Weihnachtsstadt als gute Lösung

Auch die Händler*innen aus Dortmund sind mit dabei. “Der digitale Weihnachtsmarkt ist auf jeden Fall eine gute Alternative”, so Kristine Scherr, Inhaberin der Seifenmanufaktur Dortmund. “Ich bin froh, dass diese Plattform kostenlos angeboten wird”. Normalerweise wäre auch sie auf dem Weihnachtsmarkt in Dortmund. Scherr verkauft in ihrem Ladenlokal vegane Seife und hat auch einen eigenen Onlineshop.

Jedoch ist der Verkauf online schwierig, da die individuelle Beratung fehlt. Auch das Austesten der Gerüche ist für die Kund*innen in dem Sinne nicht möglich. “Man kann eben nicht übers Internet schnuppern, das Erlebnis fehlt einfach”, sagt Scherr. Um dem Problem entgegenzuwirken, versucht Kristine Scherr jetzt, die Düfte so gut es geht zu beschreiben. Ihr ist aufgefallen, dass die Onlinebestellungen in letzter Zeit zugenommen haben.

Corona-Situation vor allem für Schausteller*innen schwierig

Auch das Dortmunder Pralinenhaus verkauft seine Pralinen das ganze Jahr über online. Doch die digitale Weihnachtsstadt ist auch ihm von Nutzen: “Grundsätzlich braucht man jede Mark”, so Thomas Gehring vom Dortmunder Pralinenhaus. Viele Händler*innen hätten ihre Waren schon eingekauft und können sie nicht mehr zurückgeben. “Die Situation ist besonders für Schausteller ziemlich schwierig”, so Gehring.

In etwa einer Woche sollen die meisten Händler*innen auf der Internetseite zu finden sein. Benachrichtigt wurden knapp 300 Schausteller*innen, 70 Prozent werden sich laut Winkler auch zurückmelden. Manche sind jedoch nicht für den Onlinevertrieb geeignet: “Also eine Bratwurst kann man jetzt nicht bestellen”, sagt Winkler lachend.

Teaser-/Beitragsbild: Thomas Winkler/Weihnachtsstadt

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