Flüchtlingsaufnahme in NRW neu strukturiert – zentrale Anlaufstelle in Bochum

Geflüchtete in Nordrhein-Westfalen müssen künftig zur Erstaufnahme nach Bochum. Dort werden ab Montag – in der neu gegründeten Anlaufstelle – alle Flüchtlinge registriert und im Bundesland verteilt. Momentan sind die Zahlen der Menschen, die nach NRW flüchten, allerdings rückläufig.

Nach der Registrierung und möglicher medizinischer Untersuchungen sollen die Geflüchteten auf die acht Erstaufnahmen in NRW aufgeteilt werden, wie die Bezirksregierung Arnsberg mitteilte. Bisher fand die Anmeldung in den einzelnen Behörden statt.

Die zentrale Landeserstaufnahme für Flüchtlinge (LEA) soll zu einer höheren Sicherheit, einer besseren Belegungsverteilung und einer schnelleren Identifizierung der Geflüchteten beitragen. Rund 850 Flüchtlinge kann die Aufnahmestelle täglich registrieren.

Allerdings flüchten derzeit nur rund 900 Menschen pro Woche nach NRW. Zum Vergleich: In Hochzeiten waren es 16.000. Gleichzeitig kehren momentan überdurchschnittlich viele Asylsuchende freiwillig in ihre Heimat zurück. Fast 9.700 Anträge auf eine Ausreise wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres genehmigt.

Der WAZ sagte Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD), dass er trotz der Zahlen an der Aufnahmestelle festhalten wolle: „Wir waren 2015 nicht vorbereitet. Das darf uns nicht noch einmal passieren, sollten die Zahlen wieder deutlich steigen.“

Die Inbetriebnahme der Landeserstaufnahme hat weitere Folgen für die Stadt Bochum. Wie im Flüchtlingsgesetz vereinbart, tritt die Regelung in Kraft, dass Städte mit großen Landeseinrichtungen, bis zu 1000 Flüchtlinge weniger aufnehmen müssen als der Landesschlüssel vorschreibt. Bis auf Weiteres werden deshalb nur Flüchtlinge über den Familiennachzug Bochum zugewiesen.

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