“Body Positivity” bedeutet: Akzeptiere dich wie du bist. Britische und österreichische Forscher sind aber der Meinung, dass diese Bewegung zu mehr Übergewichtigen führt und untersuchten dies in einer Langzeitstudie. Zwischen 1997 und 2015 befragten sie 23.000 Frauen und Männer in England.
Das Ergebnis: 18 Jahre nach Beginn der Studie waren zwei Prozent mehr Frauen-, und drei Prozent mehr Männer übergewichtig. Und hatte 1997 jede vierte Frau ihr Gewicht falsch eingeschätzt, verkalkulierte sich 2015 fast jede dritte Frau (+5%). Bei den Männern gaben zu Beginn der Studie bereits 48 Prozent unwissentlich ein falsches Gewicht an, 18 Jahre später lag dieser Wert bei 57 Prozent (+9%).
Die Forscher stellten fest, dass die Teilnehmer, die sich bei ihrem Gewicht verschätzten, mit 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht versucht hatten, abzunehmen. Außerdem wurde festgehalten, dass vor allem finanziell schwache Menschen, ethnische Minderheiten und bildungsferne Personen bei ihrer Gewichtsangabe falsch lagen. Dass Übergewicht mittlerweile in der Gesellschaft als normal angesehen werde, sei eine mögliche Ursache für diese Entwicklung, so die Forscher. Eine Gefahr sei auch die gängige Praxis der Mode-Firmen, Übergrößen schmeichelhafter “curvy” zu nennen und Anziehsachen bewusst kleiner auszuzeichnen.