Mit einer Rekord-Wahlbeteiligung haben die Spanier am Sonntag (28. April) ihr Parlament gewählt. Der Weg zur Regierungskoalition könnte aber lang werden.
Nach den Parlamentswahlen in Spanien am vergangenen Sonntag, könnte dem Land eine schwierige Regierungsbildung bevorstehen. Stärkste Partei wurde die sozialistische PSOE um den amtierenden Ministerpräsidenten Pedro Sánchez mit 29 Prozent der Stimmen. Die PSOE und der potentielle linke Bündnispartner Podemos, würden zusammen auf 160 Sitze im Parlament kommen. Für eine Mehrheit bräuchte es aber 176. Sánchez erklärte sich trotzdem zum Sieger der Wahl.
Auch auf der anderen Seite des politischen Spektrums reichen die Stimmen nicht aus. Die rechtsextreme Partei Vox wird künftig zehn Prozent der Parlamentssitze besetzen. Doch auch zusammen mit der konservativen Volkspartei PP und den liberalen Ciudadanos würde es nicht für eine Mehrheit reichen. Die PP erlitt damit die größte Schlappe in dieser Wahl: Bei den letzten Parlamentswahlen erhielten die Konservativen noch 33 Prozent der Stimmen, dieses Mal waren es nur noch 17.
Schon die letzte Regierungsbildung nach der Parlamentswahl 2016 hatte lang gedauert: Das Land hatte fast ein ganzes Jahr keine Regierung. Damals war es sogar zu Wiederwahlen gekommen. Jedoch ist die Wahlbeteiligung im Gegensatz zu 2016 mit rund 66 Prozent gestiegen: Rund 75 Prozent der Wahlberechtigten gingen diesmal wählen.