Hochschulen beklagen fehlendes Können der Abiturienten

Abiturienten bekommen offenbar zunehmend Schwierigkeiten an den Universitäten. Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), hat fehlendes Können und große Wissenslücken bei deutschen Abiturienten kritisiert.

“Es gibt gravierende Mängel, was die Studierfähigkeit zahlreicher Abiturienten angeht. Das gilt insbesondere für die Fächer, in denen Mathematik die Grundlage ist”, sagte Alt im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Mit dieser Ansicht stehe er nicht alleine da. Zahlreiche Hochschulen würden melden: “Die Studienanfänger erfüllen die Voraussetzungen deutlich schlechter als früher.” Das betreffe in erster Linie die Ingenieurwissenschaften, die Naturwissenschaften aber auch die Betriebs- und Volkswirtschaftslehre.

Auch im Schreib- und Textverständnis gibt es laut Alt Schwierigkeiten: “Selbst Literaturwissenschaftler sagen: Es wird immer schwieriger, die jungen Menschen in den Seminaren zum Lesen zu bringen. Längere Texte zu lesen und zu schreiben, falle den Studierenden schwerer.” Für diese Entwicklung gibt Alt der Digitalisierung die Schuld. Mit dem Smartphone würden die Menschen Texte nur noch “selective durchscannen”. Alt fordert: “Es ist pädagogisch wichtig, darauf zu bestehen, dass das Handy auch mal für längere Zeit ausgeschaltet ist.”

Um das Problem für die Hochschulen zu lösen, muss laut HRK-Präsident Alt vor allem in den Schulen einiges passieren. “Die jungen Menschen dürfen in der Schule schon ein paar Lernzumutungen mehr erfahren, als es im Augenblick der Fall ist”, sagte Alt im Interview.

 

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1 Kommentare

  1. says: Karl Tuwat

    korrigiert:
    Fehlendes Können beruht meistens auf fehlender Intelligenz, manchmal auch auf Faulheit und auf Mängeln in der allgemeinen Schule.
    Wenn, wie mittlerweile auch hier in Bremen, mehr als 50% der Schüler eines Jahrgangs auch das Abitur machen, bedeutet das doch gleichzeitig, dass selbst ein großer Teil der jugendlichen mit einem IQ unterhalb des Mittelwertes 100 das Abitur in der Tasche haben und sich auf der Uni einschreiben lassen können.

    Die Qualität eines sodann erfolgten akademischen Abschlusses ist dann oft sehr gering, besonders in Fächern, in denen es auf Mathematik und Naturwissenschaften nicht so sehr ankommt, die Durchfallquote bei der Staatsprüfung also gering ist.

    Wenn jemand dann Opfer eines solchen Schmalspurjuristen wird, sei es als Anwalt oder als Richter, dann ist der schlecht dran, so wie ich in einem Arbeitsgerichtsprozess, den ich mit Pauken und Trompeten verloren hatte, weil sowohl mein kostenloser von der Gewerkschaft gestellter Anwalt als auch die Richterin keine großen geistigen Leuchten waren.
    Ich ging, weil auch mein Anwalt die Möglichkeit dazu völlig verbockt hatte, nicht in die zweite Instanz. Aber auch dem blieb der Mund offen stehen, nachdem die Richterin ihr Urteil verkündet hatte.Hätte ich doch bloß auf den Anwalt verzichtet und mich selbst vertreten
    Der vorher von mir um Rat befragte Rechtsanwalt der Bremer Arbeitnehmerkammer, ein etwas älteres Semester, hatte mir geraten, den Klageweg zu beschreiten, weil ich zu 100% gewinnen würde. Der schlug hinterher die Hände über dem Kopf zusammen.
    Arbeitskollegen, die später mit 100% gleichem Anliegen vor anderen Gerichten recht bekamen, bestätigen seine Meinung.

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