Trump rudert im Iran-Konflikt zurück

US-Präsident Donald Trump hat am Rande des G20-Gipfels ein Signal der Entspannung in Richtung Iran gesendet. Bei der Suche nach einer Lösung im Konflikt zwischen den beiden Ländern gebe es „viel Zeit“ und „keine Eile“, sagte Trump in Wien. Irans Regierung könne sich Zeit nehmen. Vor wenigen Tagen noch hatte sich der US-Präsident ganz anders geäußert.

Der Iran hatte am Donnerstag vergangener Woche eine Aufklärungsdrohne abgeschossen und war dabei laut USA in internationalen Luftraum eingedrungen. Trump will zwar einen Gegenschlag des US-Militärs verhindert haben, verbal holte er allerdings zum Angriff aus.

„Jeder Angriff des Iran auf irgendetwas Amerikanisches wird mit großer und überwältigender Stärke gekontert werden“, twitterte Trump am Mittwoch. Wenn es zum Krieg mit dem Iran kommen sollte, werde der nicht lange dauern. US-Verteidigungsminister Mark Esper forderte den Iran gestern dann erneut zu Verhandlungen auf, ehe sich Trump gemäßigter äußerte.

Zwischen der USA und Teheran herrscht schon länger ein Konflikt. Im vergangenen Jahr waren die Amerikaner aus dem Atomabkommen ausgestiegen. Das 2015 geschlossene Abkommen, noch vereinbart von Trumps-Vorgänger Barack Obama, hatte der derzeit amtierende US-Präsident immer wieder als unzulänglich kritisiert und als „schlechteste Vereinbarung aller Zeiten“ bezeichnet.

In dem Abkommen hatte sich der Iran verpflichtet, für mindestens ein Jahrzehnt große Teile seines Atomprogramms zu beschränken, um keine Atomwaffen bauen zu können. Im Gegenzug wurden Sanktionen gegen den Iran aufgehoben. Trump kritisierte, das Abkommen habe weder Frieden noch mehr Sicherheit gebracht. Die verbliebenen Partner des Abkommens Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland wollen derweil an der Vereinbarung festhalten. In Wien treffen sich heute Spitzendiplomaten dieser Länder mit Vertretern des Iran, um darüber zu beraten, wie das Abkommen trotz des Widerstand der USA aufrechterhalten werden kann.

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