In Frankreich kommt es seit gestern (05.12) zu landesweiten Protesten gegen die geplante Rentenreform. Die Gewerkschaften haben die Beschäftigten zu einem Generalstreik aufgerufen.
Dem Aufruf folgen bereits über 180.000 Menschen. Es handelt sich um die größten Proteste seit vergangenem Jahr. Allein in Paris waren 6.000 Polizisten im Einsatz. In Folge des Streiks fallen neun von zehn Zügen des Fernverkehrs aus, beim Regionalverkehr sind es 80% der Verbindungen. Auch der Flugverkehr, Krankenhäuser, Schulen, die Müllabfuhr sowie der Pariser Nahverkehr sind betroffen.
Anlass sind erneut Reformpläne des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Zwar soll das gesetzliche Renteneintrittsalter von 62 Jahren Bestand haben, die Auszahlungen aber sinken. Die Vorzugsrenten von über 40 Branchen stehen vor dem Aus. Dadurch verlieren Staatlich Beschäftigte der Bahn ihr Recht mit Mitte 50 in Rente zu gehen. Der Staat spart auf diese Weise jährlich acht Milliarden Euro Steuergeld.
Schon im letzten Jahr führten Pläne Macrons, fossile Kraftstoffe höher zu besteuern, zu den großflächigen Protesten der Gelbwestenbewegung.