Kommentar: Die Corona-Isolation ist kein verdammter Wettbewerb!

Seit Monaten befinden wir uns wegen des Coronavirus in einem Ausnahmezustand. Wir treffen uns kaum noch mit Freunden, tragen beim Einkaufen einen Mundschutz und besuchen keine Großveranstaltungen mehr. Unser Leben hat sich um 180 Grad gedreht. Tag für Tag verbringen wir mehr Zeit in häuslicher Isolation. Eine Situation, die manche von uns offenbar dazu nutzen, um ihren ganz eigenen Wettbewerb zu kreieren. Total daneben, findet unsere Autorin Anika und rechnet mit ihnen ab.

Noch vor Monaten war es kaum vorstellbar, wie wir im Jahr 2020 einmal leben würden. Der Großteil von uns arbeitet und studiert jetzt von zu Hause aus, Geburtstage feiern wir per Skype und Konzerte schauen wir uns im Autokino an. Das Coronavirus hat uns fest im Griff – und das schon seit vielen langen Wochen.

Was uns in dieser Zeit bleibt, sind die Dinge, die wir gut von zu Hause aus erledigen können. Putzen, Kochen, Wäsche waschen, Backen oder Fitness. Zum Beispiel. Denn wer legt eigentlich fest, was und in welchem Ausmaß wir in unserer häuslichen Isolation machen können und sollten? Eigentlich niemand. Und doch suggerieren uns vermeintliche Vorbilder aus dem Internet das genaue Gegenteil.

Wer isoliert sich in Zeiten des Coronavirus am besten?

Ein Beispiel: Ich sitze am Abend eines x-beliebigen Tages auf der Couch, esse Pizza und schaue meine liebste Netflix-Serie. Eigentlich fühle ich mich pudelwohl, bin entspannt und frei jeglicher Verpflichtungen. Noch. Denn plötzlich greife ich mein Handy, öffne Instagram und scrolle durch meinen Feed. Was ich dort zu sehen bekomme, vermiest mir jede weitere Lust auf Pizza und Netflix.

 

Während der Corona-Isolation tun ruhige Abende auf der Couch besonders gut. Einfach abschalten und sich keine Gedanken machen müssen. Foto: pixabay/Anrita1705

Egal, ob es das dritte Home-Workout des Tages ist, scheinbar pausenloses Arbeiten seit den Morgenstunden oder die perfekte Torte, die soeben in den Ofen geschoben wurde. Instagram ist dieser Tage voll von Motivation. Viel zu viel Motivation. Ich schaue auf mein Handy und fühle mich schlecht. Warum kann ich nicht so sein wie die? Warum mache ich gerade nicht noch ein Workout, obwohl ich heute schon laufen war? Habe ich mir das Netflix-Bingen überhaupt verdient?

Fragen über Fragen, auf die ich stundenlang Antworten suchte. Vergeblich. Denn das Problem bin nicht ich, sondern die. Eine Isolation, wie wir sie aktuell erleben, ist kein Wettbewerb. Kein Zustand, bei dem man sich gegenseitig überbieten muss, sondern viel mehr ein Prozess, bei dem wir alle etwas lernen können. Über uns selbst und über andere.

Corona-Isolation ist eine Chance und kein Wettbewerb

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag, aber unsere momentane Lage bietet uns allerlei Möglichkeiten. Ja, die Isolation ist langweilig. Und ja, normale Umstände wären angenehmer. Aber wie wäre es, die Isolation zur Abwechslung mal als etwas anderes zu betrachten? Und zwar als eine große Chance?

Aufgrund der staatlichen Regulierungen haben wir aktuell deutlich weniger Verpflichtungen als sonst. Alle sind irgendwie nachsichtiger, das Leben wurde entschleunigt. Tut eigentlich mal ganz gut in einer Welt, die sich sonst pausenlos dreht. Warum der Stress? Während der Isolation kann ich Dinge machen und lassen wie es mir gefällt. Ich kann nachdenken so lange ich will, ich kann auf der Couch liegen so lange ich will und ich kann essen was ich will. Damit tue ich niemandem weh.

Und seien wir ehrlich: So ein Ausnahmezustand wie jetzt wird es so schnell nicht wieder geben. Also warum nicht mal genießen und entspannen? Sich zurücklehnen und einfach mal das tun, worauf man Lust hat? Ich verstehe nicht, warum man in den sozialen Medien immer so tun muss als ob. Wann hat man je die Möglichkeit, sich so intensiv mit sich selbst auseinander zu setzen wie aktuell? Ich empfinde dieses hohe Maß an Privatsphäre und fehlendem Druck als Privileg. Endlich kann ich wieder abschalten. Und das tut gut.

Ein positives Beispiel aus der Promi-Welt

Die US-amerikanische Schauspielerin Ashley Tisdale (34, “High School Musical”) macht es richtig und spricht mir (und sicherlich vielen anderen) aus der Seele. Auf ihrem Instagram-Profil ist die 34-Jährige so aufrichtig wie nie: “Ich muss ehrlich sein. Ich habe nicht so viel trainiert, weil ich während der Quarantäne viel mehr auf meine mentale Gesundheit fokussiert war. Ich habe viel meditiert und Yoga gemacht und versucht, mich nicht selbst zu verurteilen. […] Ich fühle mich immer noch schön und das Beste ist, ich denke, dass ich mich nun selbst mehr liebe.”

https://www.instagram.com/p/B_dVkztlbzv/

Als ob man immer Lust auf alles hat

Klar, mir ist bewusst, dass vor allem Influencer ein gewisses Image aufrechterhalten müssen, damit ihnen nicht die Werbepartner flöten gehen. Aber ein gewisses Maß an Ehrlichkeit wäre trotzdem ganz nett. Es kann nicht sein, dass tausenden Followern vorgelebt wird, pausenloses Trainieren und ständiges Vollgas geben seien normal.

Influencer haben eine Vorbildfunktion und die wird meiner Meinung nach momentan mehr als missbraucht. Klar, gibt es auch Ausnahmen. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber der Großteil von populären Internetpersönlichkeiten suggeriert in der aktuellen Situation, dass man trotz Krise stets produktiv und körperlich aktiv sein muss. Und das sollte definitiv nicht so sein.

Wenn ich Instagram öffne, dann möchte ich unterhalten werden und mich nicht schlecht fühlen. Ich will mich nicht rechtfertigen müssen, wenn ich nicht jeden Tag Sport mache, koche oder die Wohnung putze. Keiner sollte das. Jeder geht mit der Coronavirus-Pandemie anders um.  Jeder Mensch ist individuell. Vor allem isoliert in den eigenen vier Wänden. Keiner hat es verdient, verurteilt zu werden. Wettbewerbe wird es im Leben noch häufig genug geben.

Beitragsbild: unsplash/visuals

Ein Beitrag von
Mehr von Anika Hinz
Wetter-Warnung für das Ruhrgebiet: Schwere Sturmböen bis zu 100 km/h
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Dienstag (28. Januar) eine Unwetter-Warnung herausgegeben....
Mehr
Join the Conversation

1 Kommentare

  1. says: Owen

    Mein Zeugnis darüber, wie ich Illuminati-Mitglied wurde. Ich möchte die Leute, die sich der großen Illuminate anschließen wollen, darüber informieren, wie mir ein großartiges Illuminati-Mitglied geholfen hat. Er heißt Herr Felix. Hilft mir, mein Leben aus dem Stadium des Todes zurückzugewinnen. nach etwa 5 Jahren und sechs Monaten entlassen. Nachdem sie von so vielen Mitgliedern der Illuminaten betrogen wurden. Ich war in all den Jahren hoffnungslos und finanziell am Boden. Aber eines Tages, als ich im Internet surfte, stieß ich auf den Posten des Mitglieds der Großen Illuminaten, Herrn Felix, und sagte, dass Sie berühmt, reich und erfolgreich im Leben sein können, wenn Sie Mitglied der Großen Illuminaten waren. Sofort kontaktierte ich und Ich erklärte ihm alles und er empfahl mich und half und ich bezahlte das Registrierungsformular für die Mitgliedschaft, das verwendet wird, um mich zu initiieren, und ich wurde in die große neue Weltordnung der Illuminaten eingeweiht. Danach gaben sie mir alle Richtlinien und sagten mir, dass alle neuen Mitglieder nach der Initiierung mit der Summe von 1.000.000 US-Dollar in bar belohnt werden. Mit Hilfe von Herrn Felix. Ich wurde vollständig als komplettes Illuminati-Mitglied initiiert. Wenn Sie schon einmal mit Betrügern gescheitert sind oder zum ersten Mal jemanden suchen, der Ihnen bei der Mitgliedschaft hilft, ist mein Rat für Sie, Herrn Felix auszuprobieren. Er ist Ihre beste Chance, das zu werden, was Sie sich für Ihr zukünftiges Leben wünschen. Kontaktieren Sie ihn per E-Mail: felixmorganilluminati@gmail.com oder WhatsApp +2348056051569.

Schreibe einen Kommentar
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert