Die Gesundheitsämter im Ruhrgebiet dürfen Corona-Tests für Personen ohne Symptome ab Mittwoch (20.05) nicht mehr über die Krankenkassen abrechnen. Das vermeldet die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Die Stadt Dortmund kritisiert das scharf.
Statt der Gesundheitsämter sollen ab sofort nur niedergelassene Ärzt*innen das Corona-Screening anordnen dürfen. Die Durchführung von Corona-Tests wird laut dem KVWL-Vorsitzenden Dirk Spelmeyer dadurch nicht verhindert.
Dies stößt bei den Städten im Ruhrgebiet auf Kritik. Die Stadt Bochum meldete, die Kosten für Tests an gefährdeten Personengruppen wie Altenpfleger*innen vorerst selbst tragen zu wollen. Kurzfristig erwarte man allerdings eine bundesweite Regelung, die es möglich mache, „zuständigen Kostenträger die entstandenen Kosten in Rechnung stellen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Bochum.
Auch Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) sieht die Erfolge der Testzentren in Dortmund, wie im Klinikum Nord oder im Signal Iduna Park, in Gefahr. „Besonders unverständlich ist, dass die neue Regelung ohne vorherige Beratung mit den Kommunen und ihren Spitzenverbänden aufgestellt wurde”, so Sierau in einer Mitteilung der Stadt Dortmund. Die Landesregierung müsse die Zusammenarbeit mit den Kommunen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie endlich besser gestalten.