Nach George-Floyd-Urteil: Weitere Tote durch Polizei in den USA

Am Dienstag hat ein US-Polizist eine 16-jährige Jugendliche erschossen, kurz bevor Derek Chauvin im Fall des getöteten George Floyd schuldig gesprochen wurde. Nur einen Tag später erschossen andere Polizisten einen 40-Jährigen bei einer Hausdurchsuchung. Beide Opfer waren wie Floyd Afroamerikaner.

Die 16 Jahre alte Ma’Khia Bryant sei Videoaufzeichnungen zufolge mit einem Messer bewaffnet gewesen und habe andere Menschen angegriffen. Ein Polizist schoss vier Mal auf die Jugendliche und tötete sie – wenige Minuten vor der Verkündung des Urteils gegen den Ex-Polizisten Chauvin. Dieser hatte George Floyd vor knapp einem Jahr getötet und damit massive und teils gewalttätige Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt insbesondere gegen Schwarze ausgelöst.

Nur einen Tag später erschossen Polizisten auf den unbewaffneten Andrew Brown Junior. Dieser wollte während einer Hausdurchsuchung in sein Auto steigen und wegfahren. Daraufhin fielen die Schüsse der Polizisten. So geben lokale Medien die Familienangehörigen wieder, die zur Tatzeit zugegen waren. Die Gründe für die Hausdurchsuchung sind bislang unbekannt.

Nach Angaben der Washington Post sind in den USA seit 2015 pro Jahr etwa 1.000 Menschen jährlich durch Polizeigewalt gestorben. Neben rassistischen Motiven werden auch schlechte Ausbildung der Polizisten und fragwürdige Waffengesetze immer wieder als Ursachen diskutiert.

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