Russland liefert 40% weniger Gas nach Deutschland

Die größte Gaspipeline zwischen Deutschland und Russland, Nord Stream 1, ist beschädigt. Deswegen kann Russland 40 Prozent weniger Gas nach Deutschland pumpen.

Nun liefert Russland 100 Millionen Kubikmeter Gas statt den üblichen 167 Millionen Kubikmetern Gas pro Tag nach Deutschland. Der russische Staatskonzern Gazprom sagte am Dienstag (14.06.2022), dass Ersatzteile für die Reparatur an der Gaspipeline Nord Stream 1 fehlen würden. Vor allem gehe es um ein Gas-Verdichter-Aggregat, das beim Großkonzern Siemens repariert wird. Die Wartungsarbeiten finden in Kanada statt, von dort darf es wegen bestehender Sanktionen nicht nach Russland geschickt werden. Überraschend ist, dass die jährliche Wartung der Pipeline scheinbar vom Juli auf den Juni vorgezogen wurde. Experten sind sich laut Medienberichten unsicher, ob die Reduzierung wirklich wegen Teilemangels stattgefunden habe oder ob es sich um ein Machtspiel der russischen Regierung handele.

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, dass die Gasversorgung in Deutschland momentan trotz reduzierten Liefermengen gewährleistet sei. Im Sommer sei der Bedarf für Gas nicht besonders groß, aber die Gasspeicher müssten für den Winter aufgefüllt werden.

In den letzten Monaten sind die Gaslieferungen aus Russland nach Europa bereits stark zurückgegangen, zu manchen EU-Staaten wurden sie sogar komplett unterbrochen. Die Bundesregierung wird die deutsche Gazprom-Tochterfirma “Gazprom Germania” mit einem Milliardenbetrag unterstützen, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Gazprom Germania wurde mehrfach von dem russischen Mutterkonzern sanktioniert, nachdem die deutsche Bundesnetzagentur die Kontrolle über den Konzern übernommen hatte.

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