Neue Erkenntnisse über Geiselnahme in Köln: mögliche Verbindung zu anderem Attentäter

Vergangenen Montag löste die Polizei eine Geiselnahme am Kölner Hauptbahnhof auf. Mutmaßlicher Täter ist der 55-jährige Mohammed A.R. Die Polizei vermutet jetzt eine Verbindung zu einem anderen Terrorverdächtigen.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt derzeit gegen den 55-jährigen Mohammed A.R., der am vergangenen Montag (15. Oktober) einen Brandanschlag auf den Kölner Hauptbahnhof verübt haben soll. In einem Schnellrestaurant zündete er zunächst eine Brandbombe und verletzte dabei eine 14-Jährige schwer. Danach nahm er in der am Bahnhof gelegenen Apotheke eine 42-jährige Frau als Geisel und drohte damit, sie anzuzünden. Die Polizei brachte die Situation unter Kontrolle, verletzte den mutmaßlichen Täter dabei aber schwer, sodass dieser zur Zeit nicht vernehmungsfähig ist.

Wie die Tagesschau berichtet, vermutet die Bundesanwaltschaft einen radikal-islamistischen Hintergrund des Täters. Das gehe unter anderem aus Zeugenaussagen und Äußerungen des mutmaßlichen Täters hervor. Während der Geiselnahme hatte der Täter außerdem die Freilassung einer Frau gefordert, deren Ehemann wegen Terrorverdachts verhaftet wurde. Derzeit prüft die Polizei, ob es sich bei der Frau um Yasmin H. handelt. Sie war im Juni diesen Jahres in Köln-Chorweiler festgenommen worden, weil sie ihrem Mann bei den Vorbereitungen zu einem Terroranschlag mit der hochgiftigen Chemikalie Rizin geholfen haben soll. Dabei soll sie im Hintergrund agiert, Kontakte beschafft und Geld organisiert haben. Ihr Ehemann steht, wie auch Mohammed A.R., unter Verdacht, Kontakte zur Terrororganisation IS zu haben und von dieser zu dem Rizinanschlag angeleitet worden zu sein. Ob wirklich ein Kontakt zwischen dem Verhafteten und Mohammed A.R. besteht, ist bislang nicht eindeutig geklärt.

Laut einem Bericht des WDR sucht die Polizei derzeit auch nach einem arabisch sprechenden Mann, der sich laut Zeugenaussagen mehrmals mit dem 55-Jährigen in einem Internetcafé in Köln-Neuehrenfeld getroffen haben soll. Sie sollen dort zusammen im Internet gesurft und Dokumente ausgedruckt haben. Für die Polizei wäre der Mann deshalb ein sehr wichtiger Zeuge im Prozess gegen Moahmmed A.R.

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