Fremde Kulturen erleben, neue Sprachen lernen und vielleicht auch bessere Noten bekommen: Das erhoffen sich viele Studierende bei einem Auslandssemester außerhalb von Europa. Bis Ende Oktober können sich Interessierte noch für einen Platz im Übersee-Austauschprogramm bewerben.
So ein Auslandssemester kostet viel Geld. Deshalb entscheiden sich viele Studierende für ein Erasmus-Programm, denn dort gibt es neben dem Erlass der Studiengebühren auch noch eine zusätzliche Förderung pro Monat. Aber: Erasmus gibt es nur in Europa. Was machen also Studierende, die auf einen anderen Kontinent möchten?
Im Übersee-Austauschprogramm der TU Dortmund gibt es in jedem Jahr rund 100 Plätze an Universitäten außerhalb von Europa. Vor allem Nordamerika und Australien seien beliebt, sagt Laura Hope vom Referat Internationales. Doch die Plätze sind umkämpft: Jedes Jahr bewerben sich laut Hope 250 bis 300 Studierende. Julius und Sven hatten Erfolg und durften für zwei Semester nach Nord- und Südamerika.
Auslandssemester in Mexiko
Julius war über das ISEP-Programm zwei Semester an der Tecnológico de Monterrey. Er fand es besonders spannend, eine komplett neue Kultur und Sprache kennenzulernen. Durch die zwei Semester hätte er noch mehr Zeit gehabt, um Spanisch zu lernen. Ihm gefiel der Aufenthalt an der Uni in Guadalajara besonders, da es ähnlich wie in den USA viel bessere Ausstattungen an den Unis gäbe als in Deutschland. Die Auswahl an Seminaren sei sehr vielseitig in Mexiko und die Noten würden sogar besser ausfallen.
Für ihn war das Besondere an Mexiko auch die Vielfalt: Städte, Strände, Wüste und Natur – von allem gibt es etwas. Außerdem sei die Miete mit etwa 200 Euro für ein WG Zimmer günstiger als in Deutschland. Auch Restaurant- oder Kinobesuche würden insgesamt weniger kosten. Die Preise für Lebensmittel im Supermarkt seien dagegen vergleichbar.
Auslandssemester in den USA
Sven war über das bilaterale Programm zwei Semester an der Michigan Technological University in Houghton. Für ihn war die Zeit das absolute Highlight seines ganzen Lebens.
“Es ist ein bisschen wie im Urlaub, aber nicht ganz”, sagt er. Denn zur Uni müsse man schließlich auch gehen. Dort habe er aber eine sehr große Auswahl an verschiedenen Seminaren belegen können, die es in Deutschland nicht gibt. Gleichzeitig hätten die zwei Semester ihm auch sehr bei der Verbesserung seiner Englischkenntnisse geholfen und auch die Noten seien besser als in Deutschland. Das kleine Städtchen in Michigan sei für ihn zur zweiten Heimat geworden, denn er hat neben anderen internationalen Studierenden auch sehr viele Einheimische als neue Freunde kennengelernt.
Für die Uni-Kurse müsse man ein wenig zahlen, insgesamt etwas weniger als ein Semesterbetrag in Dortmund. Die Miete sei mit 400 Euro für ein WG-Zimmer allerdings etwas teurer als in Dortmund. Der Großteil seien aber die Reisekosten, da man auch ein bisschen was vom Land sehen wolle.
Partner-Unis der TU Dortmund
Die TU Dortmund hat Partnerschaften mit zahlreichen Universitäten weltweit. Studierende können über das bilaterale Programm oder das ISEP-Programm ins Ausland gehen. Bei beiden Programmen fallen die Studiengebühren an der Hochschule im Ausland weg. Dazu gibt es viele verschiedene Stipendien, für die man sich bewerben kann. Dadurch muss ein Semester außerhalb von Europa nicht unbedingt viel teurer sein.
Auf dieser Karte könnt ihr euch anschauen, welche Länder und Unis außerhalb Europas Studierende besuchen können. Je dunkler die rote Farbe ist, desto mehr Partneruniversitäten hat die Region.
Infogram
Die Bewerbung
Die Finanzierung
Dadurch, dass die Studiengebühren über diese Austauschprogramme wegfallen, sparen die Studierenden schon einiges an Geld. Trotzdem kommen die Lebenserhaltungskosten zu den Flügen hinzu. Studierende, die bereits im Ausland waren, empfehlen daher, sich für Stipendien und Auslands-BAföG zu bewerben.
Kurzaufenthalte
Wem ein ganzes Semester doch zu lang ist, der kann sich für ein Kurzprogramm oder Praktika bewerben. Die Kurzprogramme können Studierende in den Semesterferien machen und zwischen zwei bis fünf Wochen eine Universität im Ausland besuchen. Neben Studienaufenthalten vermittelt das Referat Internationales auch Praktika im Ausland.
Beitragsbild: Sabrina Fehring