Mehrere Corona-Testzentren sollen bei der Abrechnung der Bürgertests betrogen haben, um mehr Profit zu machen. Dazu beraten sich heute die Gesundheitsminister in einer Videokonferenz.
Am Montagmorgen (31.05.) haben sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern in einer Online-Schaltkonferenz getroffen, um über Abrechnungsbetrug in Corona-Testzentren zu beraten. Der Betrugsverdacht wurde am Wochenende öffentlich. Der Wirtschaftsprüfer Gunter Lescher äußerte in einem Zeit-Interview, dass die Zentren mehr Tests an die Kassenärztlichen Vereinigungen gemeldet hatten, als durchgeführt wurden. So würden die Testzentren einen höheren Gewinn erzielen.
Gesundheitsminister Jens Spahn sieht statt dem Bund vor allem die Gesundheitsämter in der Pflicht. “Der Bund setzt den Rahmen, der Bund gibt die Regeln vor, der Bund übernimmt die Kosten, aber der Bund kann nicht die Teststellen vor Ort kontrollieren”, so Spahn im Deutschlandfunk. Er will nun stichprobenartige Kontrollen durchsetzen.
Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält eine wirklich flächendeckende Kontrolle der Teststellen aber für unrealistisch. Im ZDF-Morgenmagazin sagte er: “Ich glaube, es wird nur stichprobenweise überprüfbar sein.” Er fordert zusätzlich auch mehr Kontrollen bei der Test-Qualität.