Beim EU-Gipfel in Brüssel haben sich die Mitgliedsstaaten in der Asylfrage geeinigt. Sie streben unter anderem geschlossene Aufnahmelager für Bootsflüchtlinge in der EU an.
Von dort sollen die Menschen auf EU-Staaten verteilt werden, die sich freiwillig melden. Außerdem will die EU Sammellager in Nordafrika einrichten, um Menschen an der Fahrt nacht Europa über das Meer zu hindern.
Diese Einigungen veröffentlichte der Europäische Rat am frühen Freitagmorgen in seiner Abschlusserklärung. Demnach sollen neben den Lagern in der EU und in Nordafrika die Bewachung der EU-Außengrenzen weiter verschärft werden. Dafür sollen die Ressourcen der Grenzschutzorganisation Frontex aufgestockt werden. Außerdem wollen die EU-Staaten eine Reform der Dublin-Verordnung schnell abschließen.
Emmanuel Macron freute sich auf Twitter über eine “europäische Lösung”. Flüchtlingsorganisationen kritisieren die Einigungen. Die deutsche Organisation Pro Asyl klagte auf Twitter: “Mehr Geld für kriminelle Milizen, Flüchtlinge in Europa in Lager einsperren, im Mittelmeer Gerettete auf dubiosen »Ausschiffungsplattformen« abladen: Das, was da beim #EUGipfel beschlossen wurde, ist wirklich der Gipfel der Inhumanität!”