Die Hilfsorganisation SOS Méditerranée beendet die Seerettungsmission mit dem Flüchtlingsschiff “Aquarius”, mit dem auf dem Mittelmeer zahlreiche Flüchtlinge gerettet wurden. Nach den Betreibern sei der politische Druck zu groß gewesen.
Der Einatz mit Rettungsschiff “Aquarius” auf dem Mittelmeer ist beendet. Grund hierfür sei “eine Reihe von gezielten politischen Angriffen auf die lebensrettende Arbeit der Hilfsorganisation”. Das teilte die Organisation SOS Méditerranée mit. Aktuell liegt das Schiff im französischen Marseille vor Anker. Dem Schiff wurde bereits zweimal die Flagge entzogen. Der letzte Vorwurf, illegal Müll in Italien entsorgt zu haben, kam von den italienischen Behörden der NGO. Sie drohten mit der Beschlagnahme des Schiffs. Die populistische Regierung hat etwa die Hälfte des Landes für Seenotretter größtenteils dicht gemacht. Die Geschäftsführerin der SOS Méditerranée, Verena Papke, sagt, dass europäische Mitgliedsstaaten ihrer Verantwortung nicht gerecht werden und dies ein Armutszeugnis für Europa sei. In Zukunft wolle man mit einem anderen Schiff zu neuen Einätzen ausfahren.
Seit Februar 2016 hat “Aquarius” etwa 30.000 Migranten aus dem Mittelmeer gerettet. Die Blockade des Schiffs im Sommer mit Hunderten von Migranten an Bord sorgte weltweit für besonderes Aufsehen. Innenminister Matteo Salvini ließ das Schiff nicht in Italien anlegen. Somit musste es nach Spanien ausweichen.