Wintersport ohne Sch…? Neeee!

So stellt man sich den Skiurlaub eigentlich vor.
Foto: pixabay.com/annca

Die Wintersportsaison ist in vollem Gange. Viele Pisten müssen mit Schneekanonen beschneit werden, damit überhaupt ein Betrieb möglich ist. Rundherum ist es augenscheinlich fast so, wie im Sommer. Aber: Ski fahren ohne Winter-Feeling, was gibt´s Besseres!

Endlich! Endlich wieder Ski fahren. Und das auch noch bei so tollem Wetter. Die Sonne brutzelt den Gipfelstürmern in den Alpen eine schöne Bräune ins Gesicht. Dicke Jacken und warme Pullis? Von wegen. In Badehose und Bikini schmeißen sich die Urlauber den Berg hinab. Abends geht´s zum Sundowner zur Beach-Party auf der Alm. Der „Sex on the Piste“ ist der Renner. Skiwasser, Gletschereis-Likör, der Energy-Drink eines namenhaften Herstellers aus Österreich und natürlich Kunstschnee direkt aus der Schneekanone gegenüber. „Das schmeckt doch nicht? Aber dat knallt!“ Die Bergrettung wurde anlässlich des Wetters in „Snow-Watch“ umbenannt. Alles für´s Marketing natürlich. So kriegt man halt Pamela Anderson, David Hasselhoff oder ihre Nachfolger Alexandra Daddario und Zac Efron als Werbegesicht für die Skigebiete.

Wintersport bei Hitze? Die Ski-Industrie wird erfinderisch

Die Wintersport-Marken Atomic, Salomon, Fischer und Co. haben für ihre Ski spezielle Bindungen entworfen. Wer will schon bei sommerlichen Temperaturen mit normalen Skischuhen auf der Piste stehen? Die „Flip-Flop-Bindung“ erlaubt es Skifahrern in Adiletten auf den Brettern zu stehen. Auch die Snowboarder kommen auf ihre Kosten. Im Zuge verbesserter Aerodynamik beim Fahren, aber vor allem beim Springen, werden nun spezielle Luftkanäle in die Boards gefräst. Die sogenannten „ventilation and comfort shafts“, kurz VCS, sorgen zum einen für einen geringeren Luftwiderstand beim Fahren. Zum andern leiten sie die vorbeiströmende Luft wie eine Klimaanlage von den Beinen zum Oberkörper.

Pistenerlebnis der neuen Art: Wandern und Shoppen

Neben den umfassenden Neuerungen beim Material, dürfen Veränderungen auf den Pisten natürlich auch nicht fehlen. Klar ist: Um die Pisten rundherum ist es grün. Wenn die Sonne dann auch mal so richtig knallt, dann wird´s auch richtig heiß. Wer also spontan Lust hat eine Wanderung zu machen, vamos! Beim Skifahren im sommerlichen Winter ist so einiges möglich. Bei der prallen Sonne fährt auch Helmut, Saisonarbeiter aus Mallorca, mit seinen Sonnenbrillen durch die Gegend. „Andere Farbe, andere Modell, hundert Jahre Garantie!“

Aber, jetzt mal ehrlich: Ihr habt doch einen am (Ski-)Helm!

Also, das ist ja alles schön und gut. Aber: Alle schreien: „Umwelt, Umwelt, Umwelt!“ Fahren dann aber schön 800 km in den Skiurlaub, wo auch noch die Pisten beschneit werden müssen. Klar, der Urlaub ist bezahlt und man freut sich drauf. Aber vielleicht sollte man sich einfach zweimal überlegen, ob´s wirklich in den Skiurlaub gehen muss.

Auch der Profisport sollte mal darüber nachdenken, ob Biathlon auf Schalke und in Dresden noch zeitgemäß sind. Diese Events haben ohnehin kaum Einfluss auf den Weltcup. Ein wichtiger Lauf ist natürlich in Oberhof. Da hat es nur leider nicht geschneit. Wer auf die Idee gekommen ist, den Schnee von Schalke dort hinzufahren, nur damit das Rennen stattfinden kann, sollte mal hinterfragt werden. 381 km und 30 LKW-Ladungen später, konnte dann auch in Oberhof gefahren werden.

Sehr umweltbewusst!

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