Capoeira
Name: Martin Berzen
Alter: 53 Jahre
Vorsitzender des Biriba Brasil Vereins Dortmund, Trainer für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Wie lange bist du schon dabei?
Bereits 20 Jahre lang.
Warum machst du das so gerne? Was fasziniert dich daran so sehr?
Meine Tante ist Brasilianerin und damals war sie oft zu Besuch. Sie brachte dann einmal eine Schallplatte mit brasilianischer Musik mit. Die fand ich damals als sechsjähriges Kind schon interessant. Mein Gedanke war: „Da muss ich unbedingt mal hin!“. Mit 18 Jahren bin ich dann letztendlich nach Brasilien gereist und habe dort in diesem Zusammenhang die afro-brasilianische Kultur kennengelernt. Davon war ich sehr fasziniert. Irgendwann sah ich dort einen Tanz auf der Straße und das war der Capoeira. In Deutschland wollte ich diesen Tanz auch tanzen, jedoch wurde der Capoeira nirgends angeboten.
Wie würdest du die Tanzrichtung beschreiben?
Capoeira ist ein Kampftanz. Unter einen Tanz fällt meiner Meinung nach alles, wobei man sich zu Musik und einem Rhythmus bewegt. Beim Capoeira war es früher der Fall, dass den Sklaven verboten wurde zu kämpfen, weil die Aufseher davor Angst hatten, dass die Sklaven sich gegen sie auflehnen würden. Diese Kampftechniken wurden zum Teil als Tanz getarnt. So ist die Tanzart „Capoeira“ entstanden.
Siehst du tanzen als einen Teil deiner Persönlichkeit an?
Ja, auf jeden Fall! Im Grunde genommen bestehen die letzten 20-30 Jahre meines Lebens aus Capoeira.
Was sagen denn deine Freunde dazu, dass du Capoeira tanzt?
Manche Menschen fanden es seltsam, die anderen fanden es gut. Als ich mit Capoeira angefangen hatte, war Capoeira noch relativ unbekannt. Mittlerweile wissen viel mehr Menschen worum es geht. Grund dafür sind die Medien. Man muss diese Tanzart schon mögen.
Ein wirlich tolles Interview.
“Entweder man hat eine Faszination zum Tanzen oder nicht.” Genau das ist der Kern und das sollten sich manche Nörgler mal auf die Fahne schreiben.
Beste Grüße