Fleischbetrieb Tönnies darf nach Corona-Pause wieder schlachten

Vier Wochen ist der Corona-Ausbruch mit etwa 1400 Infizierten bei Deutschlands größtem Fleischbetrieb jetzt her. Nun darf Tönnies an seinem Hauptstandort in Rheda-Wiedenbrück die Produktion wieder aufnehmen.

Schon vor einer Woche durften Verwaltungsmitarbeiter wieder in die Firma zurückkehren. Am Donnerstagmorgen (16. Juli) wurden jetzt auch die ersten Schweine zur Schlachtung angeliefert. Eine wichtige Genehmigung fehlt dem Betrieb aber weiterhin: Nach der Schlachtung folgt normalerweise die Zerteilung des Fleisches für die weitere Verarbeitung. Ob auch dieser zweite Schritt in der Produktionskette bei Tönnies bald wieder erfolgen darf, will die Stadtverwaltung Rheda-Wiedenbrücks heute mit einer Begehung prüfen. Der vollständige Probebetrieb soll dann ab Freitag (17. Juli) wieder laufen.

Greenpeace demonstriert bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück

Die Umweltorganisation Greenpeace hat die Wiederaufnahme der Schlachtungen gleich zum Anlass für eine Demonstration vor dem Fleischbetrieb genutzt: Zwei Aktivisten landeten mit motorisierten Gleitschirmen auf dem Dach einer Vorhalle und entrollten ein Banner mit der Aufschrift “Schluss mit dem Schweinesystem”.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sagte dazu gegenüber dem WDR: “Der Betrieb wird nun vollkommen anders arbeiten als vorher.” Unter anderem soll es eine neue Lüftung sowie Plexiglasscheiben zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen geben, um die Gesundheit der Mitarbeiter während der körperlich schweren Arbeiten besser zu schützen. Der Schlachtbetrieb war nach dem Corona-Massenausbruch im Juni vor allem wegen seiner unhygienischen und schlechten Arbeits- und Wohnbedingungen in die Kritik geraten.

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