Corona-Impfstoff: Krankenhausgesellschaft fordert Notfallzulassung

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert eine schnellere Zulassung für den Impfstoff gegen das Corona-Virus. Europa solle ebenfalls versuchen, eine Notfallzulassung zu erreichen, sagte DKG-Präsident Gerald Gaß. Die neu eingerichteten Impfzentren sollen ab Dienstag einsatzbereit sein.

Mit einer schnelleren Zulassung könnten mobile Teams noch vor Weihnachten Bewohner von Pflegeheimen impfen, sagte Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Dienstag. “Ich frage mich, ob wir wirklich bis zum 29. Dezember brauchen, um in Europa eine Zulassung des Impfstoffs zu erreichen.” Auch die FDP hatte zuvor auf eine schnelle Zulassung gedrängt.

Der in Deutschland entwickelte Impfstoff der Unternehmen Pfizer und Biontech ist in Großbritannien, Kanada und den USA bereits auf dem Markt. Dort werden die ersten Menschen gegen Covid-19 geimpft.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnt derweil zur Geduld und sprach sich bereits mehrfach gegen eine Notfallzulassung aus. Man habe sich von Anfang an für eine ordentliche Zulassung auf europäischer Ebene entschieden. Deshalb wundere er sich über manche sehr nationale Töne dieser Tage. Die ordentliche Zulassung sei wichtig für das Vertrauen in die Impfungen, sagte er im ZDF. Dennoch sei eine Zulassung vor Weihnachten das Ziel.

Notfallzulassung könnte länger dauern

Laut SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach ist es für eine Notfallzulassung in Deutschland ohnehin zu spät. Sie sei zwar rechtlich möglich, aber nicht vorbereitet worden, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Grund dafür sei, dass man nicht mit Verzögerungen im europäischen Zulassungsverfahren rechnen konnte. Eine Notfallzulassung würde deshalb “länger dauern, als das Ende der Zulassung auf EU-Ebene abzuwarten.”

Die Europäischen Arzneimittel-Behörde EMA, die für die europaweite Zulassung des Impfstoffs zuständig ist, teilte zuletzt mit, dass spätestens am 29. Dezember ein Gutachten des Expertenausschusses vorliegen werde. Das Zulassungsverfahren ließe sich aber kaum weiter beschleunigen.

Impfzentren bereit – kostenlose FFP2-Masken

Sobald der Impfstoff zugelassen ist, kann in Deutschland theoretisch mit dem Impfen begonnen werden. Denn die rund 400 deutschlandweit eingerichteten Impfzentren sind ab Dienstag (15.12.) bereit.

Zudem beginnt ab Dienstag die angekündigte Verteilung von kostenlosen FFP2-Masken an Menschen die zur Corona-Risikogruppe gehören. Vorerst haben über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen Anspruch auf drei FFP2-Masken. Diese können gratis in Apotheken abgeholt werden.

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