Studierende bei Protesten in Istanbul festgenommen

Bei Protesten an der Boğaziçi-Universität in Istanbul sind am Montag (01.02.) 159 Studierende verhaftet worden. Das hat das Amt des Gouverneurs von Istanbul mitgeteilt. Die Studierenden protestieren seit Anfang des Jahres gegen den neuen regierungsnahen Universitätsdirektor Melih Bulu.

Am Montagnachmittag kam es auf dem Campus der Boğaziçi-Universität zu Gerangel mit Sicherheitskräften. Die Polizei nahm mehrere Menschen in Gewahrsam. Mit ihrem Protest fordern die Studierenden den Rücktritt des Universitätsdirektors. 

Der Rektor Melih Bulu steht der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP nah. Der türkische Präsident Erdogan hatte ihn Anfang des Jahres ernannt. Bisher wählten die türkischen Universitäten ihre Rektor*innen hochschulintern. Doch nach dem Putsch-Versuch 2016 sicherte Erdogan sich den Zugriff auf die Hochschulen.

Bereits am Sonntag waren zwei Studierende verhaftet worden. Sie hatten ein umstrittenes Kunstwerk ausgestellt, auf dem ein muslimisches Heiligtum von einem mythischen Wesen verdeckt wird. Am Rand des Kunstwerks sind LGBTQI*-Flaggen abgebildet. Daraufhin warf der türkische Präsident Erdogan der LGBTQI*-Bewegung in einer Rede am Montag Vandalismus vor. Für Dienstagnachmittag haben die Studierenden erneut Proteste angekündigt.

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