Gläserklirren, lachende Menschen, gutes Essen – auch in Dortmund erwacht die Gastronomie am Wochenende wieder zum Leben. Trotzdem gelten aber weiterhin Einschränkungen für die Besucher. Restaurantbesitzer*innen und die Polizei bereiten sich jetzt auf den Gästeansturm vor, im Hinterkopf bleibt aber weiterhin die Angst vor einer Schließung.
Seit mehreren Monaten floss schon kein Bier mehr durch die Zapfhähne und alle Tische blieben unbesetzt. So langsam kehrt aber wieder Leben in die Dortmunder Bars und Restaurants. Am Dienstag verkündete die Stadt offiziell: die Gastronomie darf wieder öffnen. Selbstverständlich nur unter Auflagen. Drinnen sitzen dürfen die Gäste auch trotz schlechtem Wetters nicht, denn die Lockerungen gelten nur für die Außengastronomie. Auch auf das große Treffen im Biergarten muss verzichtet werden. Laut der Schutzverordnung dürfen sich weiterhin nur zwei verschiedene Haushalte treffen. Da ist die Personenzahl aber nicht eingeschränkt.
Was heißt das für die Gastronomie?
Für die Dortmunder Gastronomie ist es eine Erleichterung. “Wir freuen uns über jeden einzelnen Gast der einen Tisch reserviert und vorbei kommt”, sagt Milena Rethmann, Geschäftsführerin des Grünen Salons am Nordmarkt, “die Freude steigt jedes mal, wenn man ein Tablett in der Hand hält, Bier zapft und einfach seinen alten Job wieder machen kann.” Das Restaurant hat seinen normalen Betrieb mit dem Biergarten wieder geöffnet. Trotz den überraschenden Lockerungen bleibt dasselbe Angebot auf der Karte bestehen. “Es gibt allerdings reduzierte Öffnungszeiten, einfach weil unser Team noch nicht vollständig aufgestellt ist”, erklärt die Geschäftsführerin.
Wie für alle Gewerbetreibenden war auch für Rethmann die Situation in den letzten Monaten schwierig. “Es zermürbt einfach jeden”, erzählt sie. Neben der Freude über die Wiedereröffnung, bleibt bei ihr auch immer noch die Angst vor einer erneuten Schließung im Hinterkopf. “Man stellt sich Fragen wie: Wann müssen wir wieder schließen? Und vor allem, wann wird uns das mitgeteilt? Bei einer erneuten Schließung wird es auch kritisch, da mittlerweile alle finanziellen Reserven aufgebraucht sind”, sagt die Geschäftsführerin.
Noch keine Biergarten-Saison
Trotz der neuen Lockerungen ist die Biergartensaison für Milena Rethmann auch noch nicht eingeleitet. “Normalerweise ist unser Biergarten für alle barrierefrei. Es geht darum, dass sich unsere Besucher*innen spontan reinsetzen und treffen können. Das geht jetzt natürlich nicht.” Sie vermutet auch, dass das Hygienekonzept für viele zu kompliziert und anstrengend sein wird. Trotzdem sei die Stimmung im Restaurant laut der Besitzerin im Biergarten bisher gut und sie freut sich darauf, ihren alten Job wieder aufnehmen zu können.
Polizeiverstärkung in Dortmund
Neben den Restaurantbesitzern bereitet sich noch jemand auf die Wiedereröffnung vor: die Polizei und die Stadt. Die Polizei will vor allem mit verstärkter Präsenz in der Innenstadt für die Sicherheit der Menschen sorgen und ist deswegen mit zusätzlichen Polizeikräften im Einsatz. “Mit starken Nerven, viel Geduld und Disziplin haben die Dortmunderinnen und Dortmunder den Scheitelpunkt der dritten Welle der Corona-Pandemie hinter sich gebracht. Die kommenden Freiheiten werden unserem gesellschaftlichen Leben gut tun. Ich freue mich, dass auch die Polizei wieder mehr Nähe zu allen Bürgerinnen und Bürgern haben kann”, so der Polizeipräsident Gregor Lange in einer Pressemeldung der Polizei.
Christian Schön, Pressesprecher der Stadt Dortmund, erklärt, dass es nicht direkt Präventationsmaßnahmen gibt, um einer Überfüllung entgegenzuwirken, appelliert aber an alle Bürger*innen: “Bitte informieren Sie sich zu den geltenden Regeln und halten Sie sie ein.” Die Stadt sei außerdem mit dem Ordnungsamt und der Polizei im ständigen Austausch.
Beitragsbild: Michael Gaida