Im Dortmunder Westpark haben Impfgegner antisemitische Parolen in Form von Plakaten am Zaun des jüdischen Denkmals aufgehängt. Die beiden Plakate setzen die Maßnahmen gegen das Coronavirus mit der Verfolgung von Juden im dritten Reich gleich.
Ein Passant fand die beiden Plakate am Sonntagnachmittag (12.12.) und hing diese ab. Auf einem der Plakate steht: “Infektionsgesetz = Ermächtigungsgesetz. Faschismus durch die Hintertür!!! 2G. Also heuchelt uns hier kein Gedenken vor!!!” Die “Antidiskriminierungsberatung und Intervention bei Antisemitismus und Rassismus” (ADIRA) aus Dortmund veröffentlichte die Bilder auf ihrem Twitter-Profil.
Antisemitischer Vorfall: Am Gedenkstein für den ehemaligen jüd. Friedhof im #Westpark in #Dortmund wurden zwei Pappschilder angebracht, die sich auf die #Corona-Maßnahmen beziehen und u.a. davon sprechen, dass an dem Ort Gedenken "vorgeheuchelt" werde. #nonazisdo #Antisemitismus pic.twitter.com/7DAUKwGhHp
— ADIRA (@adira_nrw) December 13, 2021
Das zweite Plakat verglich die Impfgegner und Corona-Leugner direkt mit den verfolgten Juden. Dort stand drauf: “Gebt euch keine Mühe, denn wir wissen was ihr tut! Nürnberger Kodex Verletzung!!!”. Hinter dem wir zeichneten die Täter*innen einen Davidstern, das Symbol des Judentums.
Der Vergleich von Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern und Corona-Leugnern mit den Juden aus dem dritten Reich ist kein seltener und mittlerweile auf vielen Demonstrationen und Kundgebungen zu finden. Die Dortmunder Polizei hat nach Anfrage der Ruhr Nachrichten, die die Polizei auf den Fall aufmerksam machten, ein Foto der Schilder an den Staatsschutz vermittelt. Der prüft sie nun auf die strafrechtliche Relevanz. Eine Anzeige wurde bisher noch nicht erstattet.