Der Vorsitzende der ultrakonservativen Werte-Union Max Otte ist von der AfD als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten nominiert worden. Das hat der Bundesvorstand der AfD am späten Montagabend beschlossen. Als Erstes hatten der Spiegel und die Zeit berichtet.
Otte schließt die Kandidatur nicht aus und bezeichnet die Nominierung als eine große Ehre. Er wolle intensiv darüber nachdenken und sich mit seiner Familie beraten.
Das habe ich der dpa gesagt: "Die Kandidatur als #Bundespräsident ist eine der höchsten Ehren, die einem widerfahren kann. Das Amt bietet die Chance, zu heilen, zu versöhnen, zu ermahnen. Ich berate mich mit meiner Familie und denke intensiv darüber nach."
— Max Otte (@maxotte_says) January 25, 2022
Die Werte-Union sieht sich als konservativen Teil der CDU/CSU- Fraktion und umfasst 4.000 Mitglieder. Sie ist aber keine offizielle Parteigliederung. Schon zuvor ist Otte intern dafür kritisiert worden, die Werte-Union nach rechts öffnen zu wollen. Dieses Bild wurde auch durch seine Funktion als Kuratoriumsvorsitzender der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung von 2018 bis 2021 gestärkt.
Es wäre eine symbolische Bewerbung. Eine realistische Chance hätte Otte bei Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten am 13. Februar nicht. Frank-Walter Steinmeier kandidiert für weitere fünf Jahre und eine Wiederwahl mit Stimmen der SPD, Grünen, FDP und CDU/CSU ist äußerst sicher.