Eine Tour durch die DAB: Ein Bier wie sein Revier



Dortmund ist die Stadt des Fußballs – und auch des Biers. Autorin Luisa hat sich über Dortmunds Biergeschichte im DAB-Museum informiert, sich durch die heimischen Biersorten probiert und sie nach ihrem eigenen Geschmack bewertet.

Die große, alte Maschinenhalle der DAB erinnert an die Zeit, als sie Teil der Hansa-Brauerei war. Jetzt verbindet sie alte Bausteine mit neuen Elementen und ist der Eingang eines Museums mit großer Fensterfront. Ich trinke selbst nie Bier und kenne mich mit dem Brauprozess gar nicht aus. Daher bin ich gespannt, was mich bei einer Führung durch das Museum erwartet.

In der Halle begrüßt Marc Chudaska uns Besucher*innen. Er ist Brauer und Historiker. Wenn einer über den Ruhrpott und Bier Bescheid weiß, dann er. Wir betreten die ehemalige Maschinenhalle. Die Wände sind limettengrün gefliest, eine alte, riesige Dampfmaschine steht in der Mitte und füllt fast den ganzen Raum. Die hohen Decken sind mit Logos der vielen Biermarken geschmückt, in Vitrinen am Rand stehen zahlreiche Biergläser und -krüge.

Mit Anekdoten und Insiderwissen leitet Chudaska uns durch die Ausstellung. Er erzählt, dass Dortmund die Stadt mit den drittmeisten Brauereien in Deutschland ist. Mit viel Liebe zum Detail bricht er die Entwicklung und Geschichte der Dortmunder Brauereien herunter.

Große Vielfalt an Biersorten

An einer Theke mit Barhockern machen wir Halt. Wir können Bierflaschen an einen Scanner halten und den entsprechenden Werbespot auf einem Fernseher sehen. Die Clips aus den 1960er und 70er Jahren bringen uns zum Lachen – so würde heute niemand mehr Werbung machen. Als die Werbung zum Hansa-Bier kommt, erzählt Chudaska, dass das beliebte Studentenbier nur so günstig ist, da die Brauerei heute keine Werbung mehr macht und somit Kosten spart. Die Rezeptur und der Preis sind gleichgeblieben. Bis zu 115.000 Flaschen werden pro Stunde von der DAB abgefüllt.

Die Maschinenhalle der DAB. Foto: Luisa Burghoff

Wir gehen ins untere Stockwerk. Hier geht es ums Rezept. Jedes Bier hat die Grundbausteine Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Es kommt vor allem auf ihre Zusammensetzung an, sie lässt jedes Bier anders schmecken. Durch das weiche Dortmunder Wasser kann Bier hier geschmeidig und lecker gären, erklärt Chudaska. Das Geheimrezept für die Dortmunder Biere verrät er natürlich nicht.

Das Beste Dortmunder Bier

Leider konnte ich wegen der Coronasituation kein Biertasting vor Ort machen. Also habe ich mir aus einem der vielen Kühlschränke in der Halle drei Sorten ausgesucht und zu Hause probiert.

Als erstes probiere ich das Stifts-Pils, eine Biermarke, die ich vorher nicht kannte. Die Farbe ist hellgelb, der Geschmack herb, hopfig und bitter im Abgang. Ansonsten sehr neutral, ich würde es als ein gutes „Durstlöscher-Bier“ beschreiben. Daher drei von fünf Kronkorken.

Hansa kennen wahrscheinlich alle. Ich mag es leider gar nicht. Schmeckt etwas muffig, wie Bier mit Wasser. Es bekommt nur eineinhalb von fünf Kronkorken von mir.

Der Gewinner des Tastings

Zu guter Letzt gibt es Brinkhoffs, eines der wenigen Biere, von dem ich mal eine ganze Flasche getrunken habe. Riecht nach nichts, schmeckt süß und sprudelig, gar nicht bitter. Meiner Meinung nach ein Sommer-Bier, zwar basic, aber gut. Daher ist Brinkhoffs der Gewinner meines Tastings mit vier von fünf Kronkorken.

Wenn ihr Lust auf einen Einblick in die Bierwelt bekommen habt, könnt ihr jeden Sonntag für 4,50 Euro die Führung mitmachen. Auch für größere Gruppen bietet die Brauerei diese an, ab Sommer hoffentlich wieder mit Biertasting.

 

Beitragsbild: Luisa Burghoff

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