Teile des Entlastungspakets der Bundesregierung gelten seit Mittwoch (1.6.2022) in ganz Deutschland. Die Maßnahmen zeigen wohl die erhoffte Wirkung, es gibt aber auch Kritik.
Zwischen Juni und August wird die Spritsteuer gesenkt, was zu einer Entlastung von 35,2 Cent pro Liter Benzin und 16,7 Cent pro Liter Diesel führt. Im Vorfeld ist unklar gewesen, inwieweit diese Steuersenkung bei den Verbraucher*innen ankommt. Die gesenkte Steuer fällt nämlich nicht beim Verkauf an der Zapfsäule an, sondern bei den Mineralölkonzernen und Raffinerien. Laut einer Blitzumfrage der dpa wurden die Entlastungen jedoch bereits ab Mittwochmorgen (1.6.2022) an die Tankenden weitergegeben: Die Benzin- und Dieselpreise seien demnach bei den meisten untersuchten Standorten unter die Zwei-Euro-Marke gefallen.
Auch das Neun-Euro-Ticket kann seit Mittwoch (1.6.2022) genutzt werden. Damit kann in Juni, Juli und August für jeweils neun Euro der öffentliche Nahverkehr genutzt werden. Für Studierende gilt das Semesterticket automatisch als Neun-Euro-Ticket. Zudem soll ein Teil des Semesterbeitrages rückerstattet werden – wie genau das abläuft, wird laut AStA der TU Dortmund aktuell noch ausverhandelt. Laut Verkehrsbund Rhein Ruhr (VRR) wird der Preis des Semestertickets pro Student*in monatlich auf 27 Euro reduziert. In Dortmund wurden in der ersten Verkaufswoche laut DSW21 bereits fast 50.000 Neun-Euro-Tickets verkauft.
Die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung stoßen auch auf Kritik. Durch das Neun-Euro-Ticket könnte ein Ansturm auf die öffentlichen Verkehrsmittel stattfinden, der laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen nicht vollständig aufgefangen werden kann.
VDV-Präsident Ingo Wortmann: "Wir arbeiten seit Wochen an der rechtzeitigen Umstellung. Wir werden alle Reservefahrzeuge nutzen, aber wir können nicht aus der Luft heraus mehr Personal & Fahrzeuge einsetzen. Wir brauchen langfristig mehr Angebot, besonders im ländlichen Raum."
— VDV (@VDV_Verband) May 31, 2022