Norditalien ruft Dürre-Notstand aus

Italiens Regierung hat in fünf Regionen des Landes einen Dürre-Notstand ausgerufen. In dem Land herrscht aktuell die schwerwiegendste Trockenheit seit 70 Jahren. Betroffen vom Notstand sind die Regionen Lombardei, Piemont, Emilia-Romagna, Venetien sowie Friaul-Julisch Venetien. In den Gebieten rund um den Fluss Po, einer wichtigen Region für die Agrarproduktion in Italien, soll der Notstand noch bis zum 31.12.2022 gelten. Das teilte die Regierung nach einem Treffen des Ministerrats mit.

Mit der Umsetzung des Notstands können die Behörden unter Umgehung der üblichen Vorschriften Sofortmaßnahmen anordnen. Dazu gehört etwa die Rationierung von Wasser. Anzeichen für Wasserknappheit machen sich auch an beliebten deutschen Urlaubsorten bemerkbar: So liegen laut Regierungsangaben die Wasserspiegel des Lago Maggiore sowie des Gardasee derzeit deutlich tiefer als sonst für die Jahreszeit üblich. Auch der durch Rom führende Tiber führe derzeit Niedrigwasser.

Wie die Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi bekannt gab, sollen nun innerhalb kurzer Zeit 36,5 Millionen Euro an Soforthilfe bereitgestellt werden. Medienberichten zufolge erwägt Draghi zudem die Ernennung eines Kommissars im Kampf gegen die Dürre, ähnlich wie die Regierung einen Sonderposten im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie eingerichtet hatte. Die derzeitige Trockenheit facht zudem immer wieder Wald- und Buschbrände an. So gilt derzeit auf Sizilien in vielen Provinzen die höchste Waldbrandwarnstufe. Zuletzt brach in Rom ein Großbrand in einem Park nordwestlich der Stadt aus. Das teilte die italienische Feuerwehr mit. Informationen zu Verletzten gab es zunächst nicht. Die Einsatzkräfte hatten aber einige Wohnhäuser evakuiert.

 

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