Den deutschen Wäldern geht es immer schlechter. Die Holzschäden in den Jahren 2018 und 2019 sind deutlich gestiegen.
Die Menge an Schadholz ist in den Jahren 2018 und 2019 auf rund 105 Millionen Kubikmeter gestiegen. Allein im Spätsommer 2019 sind rund 150.000 Hektar Wald zerstört worden, teilt das Agrarministerium der Bundesregierung dem ZDF mit.
Die Ursachen für den schlechten Waldzustand sind in erster Linie die langen Dürreperioden während der Sommer in den Jahren 2018 und 2019. Da es im Winter 2018 zudem zu wenig Niederschlag gegeben hat, konnten Schädlinge wie der Eichenprozessionsspinner, die geschwächten Bäume leicht befallen. Für den Kampf gegen den Klimawandel eine schlechte Nachricht, da Wälder ein wichtiger Baustein zur Senkung der CO2- Konzentrationen sind.
Waldzustand in NRW schlecht wie nie
Auch das NRW-Umweltministerium hat seinen Bericht zum Waldzustand vorgestellt. Ergebnis: Der Zustand in den Wäldern in Nordrhein-Westfalen hat sich drastisch verschlechtert und ist so schlecht wie nie. Nach ZDF-Informationen gibt es rund 14 Millionen Kubikmeter Schadholz in NRW. Wie der WDR berichtet, sind nur 19% der Bäume in NRW nicht von Schädlingen befallen. Besonders stark betroffen ist die Fichte, von der nur noch 22 Prozent der Bäume frei von Problemen sind.
Wälder wie in Italien möglich
Das Ministerium hofft, dass der Wald sich in den nächsten Jahren wieder erholen wird. Dazu dürfen die Trockenperioden nicht mehr so stark ausfallen und der Wald Zeit für seine Entwicklung bekommen.
Grünen Politiker Oliver Krischer warnt in der Rheinischen Post davor, die Wälder in den nächsten Jahren “auf Teufel komm raus wieder aufzuforsten”. Er ist der Meinung, es der Natur zu überlassen welche Baumarten angesiedelt werden. “Gut möglich, dass unsere Wälder in Zukunft eher wie italienische oder griechische Wälder aussehen werden, weil wir deren heutiges Klima bekommen werden”, sagt Krischer.