Beim EU-Sondergipfel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstagabend (21. Januar) mit Grenzschließungen gedroht, wenn die EU-Staaten nicht zusammenarbeiten. Bei ihrer Videorede fordert sie vor allem die Nachbarländer dazu auf, einheitlichen Regelungen bei der Bekämpfung des Coronavirus und seiner Mutation einzuführen.
Es gab viel zu besprechen beim Sondergipfel am Donnerstagabend, in dem es um die Frage ging, wo die Europäische Union im Kampf gegen die Pandemie steht. Themen wie Reisen innerhalb der EU, Zertifikate für Geimpfte und die schleppende Impfstoffversorgung standen auf der Tagesordnung. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt in ihrer Videorede die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen der EU. Vor allem die Nachbarländer spricht sie damit an. Deutschland grenze an vielen Ländern. Um das Infektionsgeschehen zu verlangsamen und die Ausbreitung der Mutation zu stoppen, müssten diese eng zusammenwirken und gemeinsame Entscheidungen treffen. Die neue Mutation stelle eine neue Gefahr dar. Sie ist viel ansteckender als das ursprüngliche Coronavirus, laut Wissenschaftlern aber nicht gefährlicher.
Im Notfall schließt Bundeskanzlerin Merkel Einreise-Vorkehrungen nicht aus, wenn sich die EU-Staaten nicht auf ein einheitliches Vorgehen einigen können. Ganz so wie 2020, als die Grenzen einfach geschlossen wurden, solle es aber nicht werden.
Bei dem Videogipfel warb der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis für ein einheitliches Impfzertifikat innerhalb der EU. Elektronisch und fälschungssicher soll es sein. Diesen Vorschlag hält die Bundesregierung jedoch für verfrüht. Dafür müssten deutlich mehr Menschen geimpft werden und die Frage, ob man nach einer Impfung noch ansteckend ist, müsse noch geklärt werden. Zudem spricht sich Merkel für eine faire globale Verteilung des Impfstoffes aus. Nur dann könne die Pandemie überwunden werden.