Der Deutsche Ethikrat hat am Donnerstagmorgen seine Empfehlung zum Umgang mit geimpften Personen veröffentlicht. Die Ethikersprachen sich gegen die Unterscheidung von Geimpften und Ungeimpften aus.
Die Kommission empfiehlt der Bundesregierung eine schrittweise Lockerung der Maßnahmen mit zunehmender Impfrate. Privilegien für bereits Geimpfte lehnt das Gremium allerdings ab. Zur Zeit kämen individuelle Lockerungen nicht in Betracht, da nicht klar sei, ob Geimpfte den Virus weiterverbreiten könnten, so Prof. Dr. Alena Buyx, Vorsitzende des Ethikrates. Aber selbst für den Fall, dass die Infektiosität nach der Impfung nur sehr gering sei, spricht sich der Ethikrat gegen individuelle Lockerungen aus. Möglich wäre dann etwa das Szenario, dass auch Ungeimpfte nicht mehr bereit seien, sich an Maßnahmen wie etwa die Maskenpflicht zu halten. Außerdem seien auch Geimpften Maßnahmen wie Abstand halten und Maske tragen weiterhin zuzumuten.
Der Ethikrat ist ein unabhängiges Gremium aus Experten, das die Bundesregierung berät. Seine Empfehlungen sind nicht zwar bindend, allerdings steht die Politik Sonderrechten für Geimpfte bereits ablehnend gegenüber.