Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft sich bei ihrem Besuch in Washington heute mit Präsident Joe Biden im Weißen Haus. Die beiden sind alte Bekannte: Biden war bereits als Vizepräsident unter Barack Obama auf Merkel getroffen. In 16 Jahren Amtszeit trifft die Kanzlerin mittlerweile den vierten US-Präsidenten.
Der Besuch in Washington wird eine ihrer letzten großen Amtszeiten: Bevor Kanzlerin Angela Merkel im September ihr Amt abgibt, ist sie der erste ausländische Staatsbesuch der neu gewählten US-Regierung um Präsident Biden und Vize Kamala Harris. Bei dem Treffen soll vor allem ein Neuanfang der deutsch-amerikanischen Beziehungen fokussiert werden, die unter Bidens Vorgänger Donald Trump massiv gelitten haben.
Transatlantische Streitpunkte
Politisch dürfte es trotz der Annäherungsversuche zu Streitpunkten kommen: Die neue US-Regierung kritisiert Deutschland im Umgang mit der russischen Gas-Pipeline “Nord Stream 2”. Man mache sich abhängig von Russland, heißt es aus Washington. Trotz Druck des Kongresses hatte Joe Biden Sanktionen gegen den Bau vorerst ausgesetzt. Auch der Umgang mit Handelsmacht China soll diskutiert werden. Deutschland sei trotz der unterschiedlichen Ansichten der wichtigste Handelspartner der USA in der westlichen Welt.
Streit um Impfstoff-Patente
Auch Außenminister Heiko Maas (SPD) besucht aktuell die USA. Am Dienstag schaute er sich bereits das Werk des Corona-Impfstoffherstellers Pfizer in Michigan an. Die USA kritisieren, dass Deutschland den Patentschutz für Impfstoffe nicht ausgesetzt hat.