An diesem Freitag, 8. Dezember, beginnt der Gerichtsprozess, der das Unglück bei dem Techno-Event im Sommer 2010 aufarbeiten soll. Bei der Love-Parade vor sieben Jahren kamen 21 Menschen ums Leben, 650 wurden verletzt.
In dem Verfahren soll geklärt werden, wie es zu dem Unglück kommen konnte und wer strafrechtlich verantwortlich ist. Auf der Anklagebank sitzen vier Mitarbeiter des Love-Parade-Veranstalters Lopavent und sechs Angestellte der Stadt Duisburg. Der Chef des Veranstalters Lopavent, Rainer Schaller, und Duisburgs damaliger Oberbürgermeister, Adolf Sauerland, sagen als Zeugen aus. Die beiden galten nach dem Unglück in der Öffentlichkeit als Hauptverantwortliche.
Die zehn Angeklagten sind wegen fahrlässiger Tötung sowie fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft den Lopavent-Mitarbeitern schwerwiegende Fehler bei der Planung vor. Die Mitarbeiter der Stadt Duisburg werden dafür verantwortlich gemacht, die notwendigen Pläne genehmigt zu haben. Dabei seien die Gefahren bereits während der Planung absehbar gewesen.
Die zehn Angeklagten werden von 30 Verteidigern vertreten. Außerdem gibt es rund 60 Nebenkläger mit weiteren 35 Anwälten. Zusätzlich werden zahlreiche Journalisten erwartet. Im Landgericht Duisburg ist kein Saal groß genug für so viele Menschen. Die Hauptverhandlung findet deswegen in einem Saal des Kongresszentrums in Düsseldorf statt.